BigUp! Sind auch weitere Riddims geplant?
Ingo: Ja, ich arbeite zur Zeit an 3 Riddims - einem Dancehall und zwei Rootsriddims. Zwei davon sind fertig, einer von diesen geht in Richtung Rub a Dub, für den ich schon einen Tune mit Eek a Mouse aufgenommen habe. So ne Art 80‘s Revival Style wird man dann hören können. Ein neuer Gentleman Song „respond to yourself“ wird auf seinem neuen Album „another intesity diesen Monat erscheinen. Der Dancehall Riddim geht in Richtung „Celebrate“. Ist einfach mein persönlicher Geschmack und hebt sich von den neueren harten Dancehall-Productionen Geschichten ab. Die neuen Sachen sind zwar gut, aber oft nicht tanzbar. Daher tendiere ich mehr zu melodiösen Riddims mit Flow und Soul. Der Gladiator 2005, einer unserer Dancehall Riddims, war zu seiner Zeit fast nicht mehr zeitgemäß, da er etwas spät fertig wurde. Daher baue ich auch am liebsten Riddims bei denen man nicht darauf achten muss was gerade aktuell ist, da man „zeitlos“ arbeitet. Ich bin so auch nicht gezwungen die gerade angesagtesten Artists drauf zu haben und kann ohne Druck arbeiten.
BigUp! Da hast du ein gutes Händchen dafür, was gerade „up to date“ ist. Momentan ist mehr der Modern Roots gefragt. Wo holst du dir deine Informationen was gerade in ist?
Ingo: Die Infos kommen einfach so durchs beobachten und reisen. Unser Haupttagesgeschäft ist immer noch das Soundsystem, kennen dadurch jede Szene in Europa und wissen was da abgeht. Ich muss mich nicht wirklich orientieren, weil moderner Rootsreggae ja eigentlich zeitlos ist. Unterscheiden kann man da nur ob mit Computer oder Live eingespielt. Bei Rootsriddims hat ein Live eingespielter Riddim für mich mehr Feeling, aber ich habe beides schon produziert.
BigUp! Hast du da eigene Musiker?
Ingo: Nein, aber ich arbeite mit verschiedenen Musikern. Mal arbeite ich mit Teilen der Fire House Crew, oder auch mit deutschen Musikern. Je nachdem wo ich gerade bin und aufnehme. Generell hab ich aber auf Jamaika viele gute Connections zu Musikern aus den unterschiedlichsten Bands wie Dean Frasier oder Bongo Hermann. Auf der Insel ist das wie in einer großen Familie: Ich bin von Studio zu Studio unterwegs, und treffe dort Musiker, Studiobetreiber, Artists und die Engineers. Kennt man sich noch nicht, stellt man sich einfach vor oder wird vorgestellt. Zum Glück ist es inzwischen so, das Pow Pow bekannt ist und den Leuten dort ein Begriff ist, was es um ein vielfaches einfacher macht dort zusammenzuarbeiten. Wenn man von Null anfangen müsste auf Jamaika, noch dazu aus Deutschland kommend, wäre das schon schwer bis fast unmöglich, so ganz ohne Hilfe.
BigUp! Welche Projekte stehen 2007 an?
Ingo: Da gibt es eine Menge, das Jahr ist ja erst zur Hälfte um. Zum einen eben die Produktionen: Erst eine Pow Pow Remix 7“ Miss Platnum (B-Side Voicemail) im August, die neue Mix CD Roots & Culture Vol. 23 im August, dann 2 neue Riddims im September und November, eine neue Pow Pow Kollektion (2 T-Shirts, 1 Longsleeve, 1 Kapuzenjacke) bei Irie Daily im September, das Album von Zareb (Mr.Flash) im Oktober und ein 3 Artist-Album (Turbulence, Jah Mason, Anthony B) im Dezember. Mit dem Soundsystem werden wir natürlich alle unsere Dates in ganz Europa abspielen, die auch alle schon feststehen was wir aber noch vorhaben ist die Präsentation des „KILL OR BE KILLED“ Clashs mit 4 Nachwuchssounds am 17. November im Kölner Gloria.
Carl: PowPow veranstaltete ja schon 2001 einen Clash um zu sehen wer gut dabei ist in der Szene, und Sounds wie Supersonic und Sentinel, die damals teilnahmen zählen ja heute auch wirklich zu den Großen. Da dies nun schon ein paar Jahre zurückliegt war es an der Zeit so etwas zu wiederholen. Da wir selbst fast überall spielen und viele Sounds kennen, haben wir in einem demokratischen Auswahlverfahren 4 Sounds ausgesiebt. Da wir mit vielen Sound befreundet sind, war das nicht einfach. Entschieden haben wir uns für Herbalize It (NL), Warriorsound Intl (GER), Soundbwoys Destiny (GER) und Ruffpack (CH), um zu sehen wer die neue Generation ist. Bei dem Clash arbeiten wir auch mit Raggakings.net zusammen, die mit uns diese Veranstaltung promoten. Viele haben mich auch, nachdem sie erfahren hatten das wir „Kill or be Killed“ organisieren gefragt wieso sie nicht berücksichtigt wurden, denn so was wär genau ihr Ding.... Denen kann ich nur sagen: wenn alles gut läuft wird das Ganze eh wiederholt.
Ingo: Auf jeden Fall! Geplant ist eine richtige Serie. Mit unserem Soundnamen stehen wir ja auch für gute Qualität, man kann also sicher sein das es keine Idiotclashs werden, sondern Clashs auf einem hohen Level. Hauptsächlich geht es darum den Nachwuchs zu fördern und zu unterstützen. Wir haben ja auch selbst an einigen Clashes teilgenommen, nur ist unsere aktive Zeit vorbei, deshalb gilt es fähige Newcomer zu promoten, wo wir dann auch gerne Unterstützen und mit unseren Namen dahinter stehen.
BigUp! Habt Ihr noch Wünsche/Ziele?
Ingo: Ja, schon. was die Productions betrifft möchte ich einfach weiterhin viel gute, erfolgreiche Musik releasen und stets Spaß dabei haben. Es gibt auch einiges was ich noch mit den verschiedensten Künstlern verwirklichen möchte, auch außerhalb der Reggaemusik. Reggae ist zwar mein „Mainding“ aber auch andere Genres sind interessant, denn Musik und Lifestyle sind mein Leben. Ich würde halt gerne das Label auf andere Musiksparten die ich mag ausweiten, mit neuen Künstlern arbeiten und diese fördern. Ich denke das wird die Zukunft mit sich bringen. Ansonsten plane ich noch ein Projekt mit Warrior King, was auch gut aussieht und auch mit Sizzla und Richie Spice würde ich gerne mehr machen, was bisher aus Zeitgründen nicht klappte.
Mit Gentleman werde ich weiterhin was machen, da er für mich als Freund, aber auch als Künstler mit zu den Besten gehört und es ein angenehmes arbeiten mit ihm ist.
Mit dem Soundsystem, Gigs betreffend, zieht es mich nach Japan bzw. generel mal nach Asien und in die Ostblockländer. Dort steckt viel Potential weswegen ich dort auch gerne mal touren möchte. Was mir auch wichtig ist, auch neue Leute wie z.b. Junior Carl oder Paul an Bord zu holen, damit das Movement weiter „up to the time“ bleibt.
Carl: Meine Ziele und Wünsche ergeben sich von Gig zu Gig fast selbst und werden erfüllt. Was mir viel Sapß macht ist das reisen mit der Crew. Da ich erst 2 Jahre dabei bin gibt es für mich noch vieles zu entdecken und zu erleben. Die Jungs waren ja schonmal in Afrika - ich selbst würd dort auch gern mal hin....(BE/CW/KR/EP)
weitere Infos zu PowPow
www.PowPow.de
www.myspace.com/powpowmovement