Big Up! Dann kam direkt der Bundesvision Song Contest..
Manja: Für den Bundesvision Song Contest 2007 wurde ein Act aus Sachsen dringend gesucht. Ich konnte mich mit meinen eingeschickten Songs durchsetzten, Stefan Raab hat sich für „Es ist die Liebe“ und ich mich für Four Music als geeignetes Label entschieden. Sie stellten in Aussicht, meine Single und das Album zu veröffentlichen. Gut, der Plattendeal war so schnell weg, wie er da war, doch ich bereue keinen Tag und keine Erfahrung dieser für mich sehr aufregenden Zeit. Noch heute werde ich quer durch Deutschland auf diese Auftritte angesprochen. In der Resonanz ist alles dabei - von „...ich hätte das aber nicht angezogen, ...nicht gesungen,... nicht gemacht...“ bis hin zu anerkennenden Worten und Respektbekundungen. Es gibt sogar Menschen, die meinen, es wäre eine Bereicherung mich persönlich kennen zu lernen, weil an mir ein Minifetzen des eklatanten Fernsehruhmes klebt.
Big Up! Insgesamt wurde es um Dich dann etwas ruhiger, was hast Du in der Zeit gemacht?
Manja: Ich habe gearbeitet, um meine Selbstständigkeit aufrecht zu erhalten. Die erste Zeit habe ich meine Wunden geleckt, weil ich ja mit einem unveröffentlichten Album dasaß (übrigens das heutige „Mein ReggaeGefühl“), keine Band hatte und einfach den Hype verpuffen sah. Gigs konnte ich nicht spielen, weil es an der Unterstützung fehlte. Nebenbei habe ich aber weiter Songs geschrieben, Veranstaltungen mitorganisiert und meine Radiosendung „Firegyal on air“ moderiert.
Big Up! Wie kam es zu den Veröffentlichungen auf „Es Goert“ oder „Get up & try“?
Manja: „Es Goert“ ist ein Sampler, der weibliche Interpreten urbaner Musik aus Österreich, der Schweiz und Deutschland präsentiert. „Dis gyal call Jamaica“ war einer meiner ersten Songs im Reggaestyle – ich schickte ihn ein und er hat Platz gefunden. Dieser und „Get up & Try“ sind ursprünglich Lieder der RauchzeichenEP und da die sich in Rauch aufgelöst hat, aber die Combination mit Vinneyman ein Hammertune ist, haben Andreas und ich die VÖ Vinneyman überlassen.
Big Up! Nach „Get up & try“ standen viele Projekte in recht kurzer zeitlicher Abfolge an. Wie kam es zu diesem Schaffungsdrang?
Manja: Seit ich Musik mache, übe ich mich in Geduld. Da liegen Songs jahrelang fertig in Schubladen oder dauern Projekte länger als erwartet. Ohne finanzielles Budget ist man eben oft in der Situation produktiv zu sein, aber nicht jede Arbeit gleich in ihrer Endwirkung entfalten zu können. Ich habe so viele Eisen im Feuer, dass es mich manchmal selbst überrascht, was da alles parallel entsteht. Der Schaffensdrang war nie weniger, nur der tatsächliche Output und der Umstand, dass jemand all das auch registriert unterliegen heftigen Schwankungen.
Big Up! Ende 2008 hast Du es geschafft und hast dein erstes (gratis) Album veröffentlicht. Resonaz?
Manja: So gesehen ist „Wenn Du die Zeit hast..?!“ mein innoffizielles 2. Album und dafür, dass es ein Experiment war, bin ich mehr als stolz. Ich hoffe, damit einigen Menschen den Soundtrack zur Zeit geliefert zu haben. Gleichzeitig wollte ich auch deutlich machen, dass ich noch am Start bin. Ich denke, das ist mir ganz gut gelungen und Reggae-Town.de ist dafür eine sehr gute Plattform. Aber so ganz zufrieden ist der Künstler ja nur selten, deshalb hätte ich gern die Mittel, um alles noch mal einzuspielen und zu mastern.
Big Up! Eine Story , die dir auf dem Weg zum Album passiert ist..?
Manja: Das Album ist zu größtenteils online entstanden. Phil Harmony hat in Berlin die Riddims entworfen und ich in Leipzig die Melodien und Texte. Aus manchen anfänglichen Loop wurden wunderbare Stücke, die auch live sehr gut funktionieren. Wir haben es geschafft, aus einer Myspace- Freundesanfrage eine richtige Freundschaft aufzubauen - weit über das Netz und das Musikalische hinaus. Ich weiß, er mag es nicht hören, aber mit meinen Augen gesehen hat er etwas von einem Propheten, der wahnsinnig viel durchblickt. Er ist Teil eines Kreises, der weit reichend positiv agiert. Für mich sind Menschen, die mich auf diese oder andere Weise begleiten enorm wichtig.
Big Up! Nur ein halbes Jahr nach dem ersten Album ist „Mein Reggaegefühl“ erschienen (Juni 2009). Lass uns doch etwas über das Album reden. Wie kam es zu dem Kotakt zu MKZWO?
Manja: MKZWO hat mich nach meinem „neuen“ Album gefragt und mir Distribution angeboten, ich suchte gerade einen Weg, das liegen gebliebene Album doch noch zu veröffentlichen und so sind wir zusammengekommen.