BigUp! Wie ist es eigentlich für dich, auf großer Bühne vor den Leuten aufzutreten?
UWE BANTON: Es ist sehr schön, auf großen Festivals und vor vielen Leuten zu spielen. Ich versuche allerdings mich nicht so sehr darauf zu versteifen, wie viele Leute da sind und meine Show anschauen. Oft genug habe ich vor wenigeren Leuten in Hallen gespielt und habe sie nie mit einer „billigen Performance“ abgespeist. Ich versuche immer mein Bestes zu geben. Oft habe ich auf der Bühne die Augen zu, so dass ich einfach ausblende, wie viel Leute da vor mir stehen. Das ist auch förderlich für die Konzentration, denn ich muss ganz in meinem Song drin sein.
BigUp! Wie bekommst du deine Riddims, bastelst du auch selbst welche?
UWE BANTON: Ich komme ja aus einer Songwriter Schule. Als ich Anfang der 90er Jahre (wieder) angefangen habe mit meiner Band zu spielen, sind die meisten Songs entstanden als ich auf meiner Akustikgitarre komponiert oder eine Akkordfolge gespielt und dazu gesungen habe. Riddims von anderen Produzenten zu voicen ist erst seit zwei bis drei Jahren bei mir der Fall, ich baue aber nach wie vor auch eigene Riddims. Teilweise kriege ich die Riddims von Produzenten mit denen ich schon über mehrere Jahre zusammenarbeite zugeschickt. Wenn mir ein Riddim wie „Blaze“ gefällt, frage ich beim Produzenten an - Ino(Pow Pow) hat uns den Riddim netterweise zu Verfügung gestellt.
BigUp! Was ist für dich Reggae? „Volksmusik“ aus Jamaika oder weit mehr?
UWE BANTON: Für mich ist Reggae die Musik, die die Botschaft von Rastafari in die Welt hinaus getragen hat und immer noch trägt. Eine Musik, die Licht und Erleuchtung bringt. Die Botschaft der Liebe und der Gerechtigkeit verbreitet, und somit auch die Botschaft des Kampfes für die Gerechtigkeit. Also vielmehr als nur eine Volksmusik aus Jamaika. Eine weltweiten Kultur, ein Phänomen, mit dem sich sehr viele Menschen aus allen Teilen der Welt auseinandersetzen. Für mich ist es ein „Schrei aus der Wildnis“, der von Menschen erhört und aufgegriffen wird, die diesen Schrei nach Gerechtigkeit weiter verbreiten.
BigUp! Was verbindet dich mit Jamaika? Hast du dort Freunde? Bist du öfter dort?
UWE BANTON: Ich bin nicht so oft da, bin aber schon einige Male dort gewesen. Ich habe nicht nur Freunde, sondern auch Verwandte dort. Meine Tante betreibt seit einigen Jahrzehnten ein Gästehaus auf Jamaika. Um sie zu besuchen bin ich auch das erste Mal auf Jamaika gewesen, Anfang der 80er Jahre. Allerdings war ich da schon ein ausgesprochener Reggae-Fan, so dass ich froh war, dass ich da sein durfte. Ich habe heute noch nach wie vor Freunde, die dort wohnen und zu denen ich in einer gewissen Regelmäßigkeit Kontakt habe. Es ist auf jeden Fall eine Verbindung zu diesem Land da, selbst wenn ich keine Freunde oder Verwandte dort hätte, ist auf jeden Fall durch die Musik etwas da, so dass ich mich spirituell und auch physisch damit verbunden fühle.
BigUp! Arbeitest du öfter mit Soundsystems zusammen?
UWE BANTON: In den letzten zwei, drei Jahren wurde ich öfter von Soundsystems eingeladen, um mit ihnen zu arbeiten. Das ist schon etwas Anderes, als mit einer Band aufzutreten, aber es ist natürlich auch eine Art und Weise, diese Musik zu verbreiten und es ergeben sich für mich dadurch auch viel mehr Möglichkeiten, live aufzutreten.
BigUp! Hast du noch ein letztes Statement für uns?
UWE BANTON:Für alle, die das Licht sehen in der Reggae-Musik - haltet daran fest, haltet an euerm Glauben fest und lasst euch nicht von eurem Weg abbringen. Bless! (JS/CW)
Uwe Banton @ Myspace, Homepage Uwe Banton