(Foto von www.niculai-constantinescu.de)
Inwieweit versuchst Du, diese Erfahrungen der jungen Generation mitzuteilen? Willst du der Jugend etwas sagen?
Ja, unbedingt! Ich will ihnen Mut schenken und sie inspirieren. Meine positive Message soll verbreitet werden. „Tell dem, teach dem, uplift dem!“
Deine neue Platte hast Du bei den Jungs von Irie Vibrations in Wien aufgenommen. Wie war dieser Europaaufenthalt für dich? Arbeiten die Soundsboys und Producer hier anders?
Ja, alles ist viel professioneller und besser equipt. Man muss als Künstler nicht ständig seinem Geld hinterher laufen, sondern wird so bezahlt, wie es am Anfang vereinbart war.
Wie sind die Aufnahmen selbst abgelaufen?
Alles war sehr relaxed und entspannt. Als ich am ersten Tag im Studio stand, hörte ich plötzlich diese Stimme zu mir singen, irgendwo vom weit offenen Fenster her. Es war wie eine Engelsstimme, die mir die Harmonien meines Songs „30 pieces of gold“ zuflüsterte. Ich habe das Fenster die nächsten 2 Wochen nicht ein einziges mal zugemacht.
Was sind deiner Meinung nach die grösten Unterschiede zwischen einer europäischen und einer jamaikanischen Crowd?
Nunja, die Europäer stehen viel mehr auf Roots Reggae als wir Jamaicaner. Auf unserer kleinen Insel gibt es meist nur Hardcore-Dancehall und Reggaeton zu hören, hier laufen auch mal ältere, klassichere, meiner Meinung nach bessere Stücke als auf den Mixtapes. Außerdem ist das europäische Publikum zum Glück sehr polyglott und bemüht sich immer stets, alles was ich sage auch zu verstehen. Das mag ich, wenn Menschen meine Musik ernst nehmen.
Was sagst du Ihnen denn?
Die Themen des Reggae haben sich seit Jahrzenten nicht geändert. „It’s new artists, new faces, but still the same old story! Our message of equal rights and justice cannot be changed!”
Welche Songs deines neuen Albums liegen dir besonders am Herzen?
Eigentlich natürlich alle, sonst hätte ich sie nicht auf meine CD gepackt. Aber doch sind Songs wie WTC, Rasta Dubplate oder Hanging Day in Combination mit Turbulence und Gyptain meine heimlichen Favouriten.
Welche Themen behandelt dein Album?
Alles was mit der Geschichte der Schwarzen zu tun hat: Ausbeutung, Sklaverei, Erniedriegung, Fehlerziehung und noch vieles mehr. Es regt zum Nachdenken an, zum sich-.erinnern, aber auch zum Hoffnung schöpfen. Denn ganz egal wie schlimm etwas auch ist, man kann aus den Fehlern lernen und es beim nächsten Mal besser machen. „What happened in the past, protects us from what is happening today“.
Ist es die Musik, die du als das Wichstigste in deinem Leben bezeichnen würdest?
Nein, das ist ganz klar meine 2 jährige Tochter, meine kleine Prinzessin, der ich soviel Liebe wie nur möglich schenke und die mit der Zeit doch tatsächlich auch schon ein wahrer Perfect-Fan geworden ist. Immer wenn meine Tunes im Radio laufen, kommt sie aus dem Lachen fast gar nicht mehr raus. „She just loves Gidimani!”
Was hat verbirgt sich hinter „Giddimani“?
Gidimani steht für „Armagidion morning“ und ist ein Produkt meines „secret vocabulary“. Es kam einfach so aus mir raus bei den Aufnahmen zu „Black Marcus“ und hat sich seitdem so etabliert. Gidimani ist mein Stoßgebet, wenn ich Unterstützung brauche und meine Kräfte sammeln will. Das Wort ist wie ein alter afrikanischer Zauberspruch, der mich und meine Anhänger miteinander verbindet. Einfach magisch!
Big up! : Wir danken dir sehr für die Zeit die Du dir genommen hast und deine ehrlichen, direkten Antworten. Mit der Veröffentlichung deines Albums „Born Dead with Life“ am 21.Juli wünschen wir dir viel Erfolg und freuen uns schon auf’s nächste Interview.
(BE/LSch)
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