Don Bonn Woher kommt der Name „Don Bonn“?
Don war lustig. Ich hatte mit 18/19 Jahren zusammen mit einem guten Freund ein Musikprojekt – wir haben Schlager gemacht und haben z. B. auf Geburtstagen gespielt. Wir haben uns „Don Tango und Peter Polka“ genannt und seitdem waren wir halt Don & Peter, wenn wir irgendwo hingegangen sind. „Tango“ bin ich irgendwann wieder los geworden, aber den Don halt nicht ganz. Ja und Bonn eben, weil ich das Wortspiel „Bonn burn, Bonn…“ und Bonn als Stadt lustig fand und in Bonn-Beul geboren bin.www.don-bonn.co


Woher kommt der Name „Don Bonn“?

Don war lustig. Ich hatte mit 18/19 Jahren zusammen mit einem guten Freund ein Musikprojekt – wir haben Schlager gemacht und haben z. B. auf Geburtstagen gespielt. Wir haben uns „Don Tango und Peter Polka“ genannt und seitdem waren wir halt Don & Peter, wenn wir irgendwo hingegangen sind. „Tango“ bin ich irgendwann wieder los geworden, aber den Don halt nicht ganz. Ja und Bonn eben, weil ich das Wortspiel „Bonn burn, Bonn…“ und Bonn als Stadt lustig fand und in Bonn-Beul geboren bin.

Du hast ja früher in anderen Bands  auf Englisch gesungen. Wie kam es, dass du gesagt hast, ich singe jetzt auf Deutsch?
Die Idee oder den Versuch, etwas auf Deutsch zu machen, gab es eigentlich schon lange vorher, aber ich hab es nicht hingekriegt, wenn ich ehrlich sein soll. Für mich klang das zu sehr nach Schlager; ich stand da nicht hinter. Das waren 1-2 Nummern, die ich nie irgendwem gezeigt hab. Ich hatte bis dahin auch noch nichts gehört auf Deutsch, was mich so richtig gekickt hätte, was diesen Authenzitätsgrad hat wie jamaikanische Musik. 2005 habe ich mit Umoya auf dem Wuppertal Open Air gespielt, Nosliw und Maxim waren nach uns dran, da hab ich erst nach so 5 min gerafft „hö, ist ja deutsch“. Ich kannte nur den Namen Nosliw, ich hatte aber noch nie reingehört. Unser Drummer Klaus und ich standen da „uh geil, ja müssen wir uns mal kaufen, das funktioniert ja super“. Da hab ich das erste Mal gemerkt, wie es laufen kann. Ich hab dann auch die 2 Alben gekauft, das von Maxim und das von Nosliw, um mir einfach anzuhören, wie das funktioniert und hab eigentlich dabei gemerkt, „mach’s gerade heraus“, also sing so, wie du auch redest und versuch nicht, unheimlich lyrisch zu werden. Erzähl, was du sagen willst. So bin ich dann eigentlich auch verfahren.

Hast du auch selbst Kontakt zu Nosliw und Maxim aufgenommen?
Ja, wir haben uns an dem Abend halt irgendwie kurz „hallo“ gesagt, aber nicht wirklich kennen gelernt. Aber ich war denen ja auf den Fersen, ich war total begeistert von denen und hab beiden dann auch bei Myspace geschrieben. Das war auch so die Zeit, wo ich da mein Profil eröffnet hab, und so kam es dann auch zu einem Kontakt mit Maxim, der bis heute super nett ist. Er war ja auch bei meiner CD Präsentation Bühnengast und wir telefonieren halt so ab und zu mal. Der Guido, der Keyboarder von Umoya, der produziert ihn ja mit, bzw. ist er auch der Keyboarder von Okada Supersound, und ja, wir treffen uns irgendwie immer mal wieder. Guido Craveiro produziert in einem Studio TV Musik, guter Mann! Er hat auch das Zoe Album gemacht und Police etc. Auf meinem Album sind 2 Tracks von ihm. Ich arbeite sehr sehr gerne mit ihm, aber er ist natürlich unheimlich busy.

Baust du die ganzen Melodien selbst oder lässt du dir da von deiner Band helfen?
Bei dem Album hab ich bewusst alles soweit wie es geht alleine gemacht. Ich hab im Keller mein kleines Studio. Ich habe hier echt unter beschissensten Umständen Live-Drums aufgenommen, aber es hat funktioniert. Man kann eben auch mit kleinen Mitteln und einem Mini-Aufnahmeraum solche Sachen machen. Das war halt auch Planung, dass ich ein Solo-Ding mache und alles selber versuche einzuspielen. Klar stehe ich dann irgendwann vorm Berg, weil ich eine Frauenstimme für die Backings brauche oder Bläser draufmüssen und ich spiel kein einziges Blasinstrument; oder ich brauche einfach ein besseres Solo, weil ich auch nicht der Mega-Leadgitarrist bin. Dafür hab ich mir dann Leute rangeholt. Das Album hat ja mit dem Hidden-Track 14 Tracks. Zwei davon hat der Guido produziert, das waren „Willkommen im Club“ und „Es ist so weit“ und der Remix. Der Dubmix von „Zeitgeist“ ist vom Klaus, dem Drummer von Umoya, der sich Dub Activist nennt. Es sind größtenteils „meine Sachen“ und so heißt es ja auch.


 

Don Bonn

Sind Live-Performances für dich wichtig?
Ich hab das Album dafür geschrieben. Natürlich freue ich mich über jede Platte, die ich verkaufen kann, aber ich mach das Ganze, um auf der Bühne zu stehen und nicht um Platten zu verkaufen. Mein Geld verdiene ich anders, ich muss davon nicht leben. Mir geht es da um Live-Performance auf einem Niveau, wo du dich nach 20 Jahren Reggae Mucke machen einfach auch siehst. Und das ist für mich nicht das Würstchen-Fest oder die private Hochzeit, sondern Festivals. Wenn du auf Festivals willst, brauchst du einen guten Tonträger und musst das ganze Programm bedienen. Ziel ist, dass du vielleicht qualitativ hochwertigere Festivalplätze kriegst oder vielleicht auch mal der Headliner bist. An sowas denke ich viel eher als an die 2 Mark 50, die ich dabei ja eigentlich effektiv verdiene. Das wäre auch totaler Quatsch.

Wie bist du zu deiner neuen, zu der Mafia-Band gekommen?
Ja, also Drums, Bass, ein Gitarrist und Keyboards sind bei der ehemaligen LebensWeGe. Ich habe noch die Saxophonistin von One Tribe dazu geholt, weil ich immer mindestens einen Live-Bläser cool finde, und 2 Backing-Vocals aus Köln. Ich habe leider mit der Musikerbesetzung nicht die Mega-Sänger, also gibt es die noch mal extra. Jörg Hartig, ein sehr sehr geiler Gitarrist, der auch auf dem Album die ganzen Soli eingespielt hat. Jörg ist auch bei Umoya dabei und mischt Tom Jones und Umoya. Und das ist die halbe Miete, weil der Typ über 20 Jahre dabei ist und einen tierischen Job macht. Für mich einer der besten Reggae Live Mischer, die es in Deutschland überhaupt gibt.

Wie kamt ihr auf die Idee, im Stil der 50er Jahre aufzutreten?
Ich hab durch die Platte ein bisschen dieses CI reingekriegt,  mit den Cappies und so weiter. Es war ursprünglich auch mal eine Überlegung mit der Plattenfirma, „wie verkaufen wir das, was für ein Image, womit fühl ich mich wohl“. Ja, und dann kamen wir irgendwie so zu den Klamotten. Dann heißt die Band „Mafia“, also passte alles ganz gut zusammen. Und wir fanden, dass das lustig aussieht. Die Mafia hat ja auch so ein Mandolinen-Intro, bevor die Show losgeht. Es fährt dann immer so italienischer Kram ab und dann kommt die Mafia auf die Bühne in diesen Klamotten. Das ist direkt ein Hingucker und so kriegst du es hin, dass die Leute raffen, ok, es passiert was. Du hast direkt von Anfang an die Aufmerksamkeit, was natürlich positiv ist.

Du hast einen Track mit den beschissensten Baggersprüchen. Was hat es damit auf sich?
Ja, genau. Das war auf Myspace, wo ich dazu aufgerufen hab „schickt mir doch mal eure beschissensten Anmachsprüche die ihr je benutzt oder gehört habt“. Meistens kam natürlich von Frauen das Gehörte und von Männern das Benutzte was ich dann erstmal gesammelt habe. Ich hab mich natürlich teilweise drüber tot gelacht. Nach 1 ½ Jahren hatte ich dann so viel Stoff zusammen, dass ich schon Not hatte, das in einen Text zu packen. Guido hatte diese „Willkommen im Club“ Riddim Nummer und meinte „hier guck doch mal“, und dann hab ich gesagt „ja ok, das ist das Ding für die Anmachsprüche!“. Dann hab ich noch lange nach einer guten Hook gesucht. Du hast eben diese Anmachsprüche - und was nimmst du jetzt für einen Refrain? Was ist denn die Hauptaussage? Ich habe mich erinnert, wie das ist, wenn man mit 18/19/20 weggeht und man unbedingt heute Abend die Traumfrau kennenlernen will. Man geht natürlich allein nach Hause, da kannst du baggern, wie du willst. Dieses Gefühl hab ich da reingebaut. Außerdem geht ja Dancehall oft in diese Ecke und politisch und sexuell nicht so ganz korrekt und da passt es halt. Da war ja auch ein Augenzwinkern bei.

Gibt es Anekdoten aus der Produktion?
So viel gibt es da gar nicht zu erzählen; ich habe ja viel alleine gemacht. Ich weiß nicht, ob das lustig ist, wenn ich jetzt sage, da ist mir mal der Radiergummi runtergefallen (lacht). Ich fand den Abend mit Maxim sehr lustig. Wir haben hier gesessen bei Brathähnchen und haben uns beschimpft.  Earl 16 war natürlich auch eine Erfahrung. Wenn so ein alter Hase, sich vorher noch eine Dose Bier zischt und in einer halben Stunde einen kompletten Track einsingt inklusive Backing Vocals, dann finde ich das schon geil. Du bist auch ziemlich glücklich, wenn du dann auf deinen Aufnahmeknopf drücken kannst, der Typ rausgeht und du eigentlich schon den Mörder Track hast. Das hat Bock gemacht.

Gibt es  im Sommer Auftritte, auf die du dich besonders freust?

Ja klar, also Rheinkultur ist natürlich was, wo ich sage, das ist fett. Das sind natürlich Sachen, die find ich sehr geil. Auch das Jam City Festival in Duisburg, wo ich wieder mit Nosliw spiele, das Jamaican Reggae Festival, das ist so ein alternatives kleines Festival, dann gibt’s einen schönen Clubgig in der Harmonie in Bonn, was ein sehr schöner Laden ist - es gibt da auf jeden Fall sehr schöne Sachen.

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