Small people one day will get big Es geht um Wurzeln, Hoffnung und Glaube. Kingston im September 1977: Alles begann auf einer Insel unter den Farben rot, schwarz, grün und gold. Ras Charmer hieß Curt-Charmar Crutchley. Ras Charmer`s Vater predigte in einer Kirche und er sang im Chor. Durch die Zeit an der Schule eroberte sich Ras Charmer eine neue Bühne, die Schulbühne. www.Meggaforce.eu Ras Charmer @ Myspac |
Jeder fängt mal klein an, aber Ras Charmer hat sich durchgesetzt und so ließ das erste Festival nicht lange auf sich warten. „Teen Splash Festival“ war der Name des Debüt-Events, welches zum ersten mal eine wirklich großen Bühne zu bieten hatte. Mit 15 wurde das Ziel klar und Ras Charmer wusste, dass Musik sein Leben bestimmen wird. Heute ist Ras Charmer 26, strotzt vor Energie und ist auf einer Mission.
„It’s all about Riddims Reggae and Rastafari.“
Auch wenn er auf Jamaika geboren ist, ist die Insel zu klein, als dass dort seine Wurzeln ausgeschlagen sind. Sein Leben ist mehr Reisen als Rasten –„Life is a journey“.
Togetherness Records sorgte 1998 für die erste Veröffentlichung seiner Songs. „Stars“, „Uprising“, „Mama“, „Togetherness“ und „Metropolitan“ schallten daraufhin aus den Boxen jamaikanischer Radiostationen - Songs mit Hitcharakter.
In den folgenden Jahren tauchte Ras Charmer auf diversen Festivals an der Seite von nahezu allen großen jamaikanischen Reggae-Artists der Gegenwart auf: „Sting 2000“, Lucianos „It’s me again Jah“ oder „it‘s a love ting“ in Trinidad. Er war kaum zu übersehen als „Newcomer“ performt er an der Seite von Shaggy, Capleton, Anthony B, Bounty Killer und Elephant Man.
Seine Vibes setzten gute Energien frei und sorgen für Sonne im Herzen der Massive.
Die Message dahinter ist jedoch nicht immer nur sonnig. Auf den Straßen Jamaikas ist das Klima rau. Es geht um mehr Ehrlichkeit, Bewusstsein und Liebe.
Bei einem seiner Auftritte (in Negril) zusammen mit Bushman, Norrisman und Black Uhuru wurde er von Daraty und Itas vom Schweizer Sound „Jah Children“ „entdeckt“. Seine Performance überzeugte die beiden umgehend. Für alle war klar „der muss nach Europa“ - eine Schweizer Tournee war die logische Folge.
2001 war es so weit und Ras Charmer tourte zum ersten Mal durch die Konzerthallen und Clubs der Schweiz. Da Ras Charmer ein offener Mensch ist, begann er das Leben in Europa zu mögen. Es war sein erster Gig im Ausland und so erfolgreich, dass eine Wiederholung im Jahr darauf schnell beschlossene Sache war.
Ein Jahr später kam er zurück, diesmal jedoch mit dem Gedanken länger zu bleiben. Er spielte in der darauf folgenden Zeit einige Konzerte, unter anderem mit der „New Land Band“.
Seit 2002 lebt Ras Charmer nun fest in der Schweiz. Live-Projekten wie die More-Fire Crew (mit Phat Promo und Cali P.) und dem Rasta-Dreigespann „Wissie Assassiniation Bobo Ashanty“ mit Cali P und Ras Theo zogen und ziehen ihn in den Bann. Und neben dieser Crucial-Zeit trat er mit den Bands Vital Roots, Ganglords und Scrucialists auf, immer auf dem Weg, seine Musik zu verbreiten.
Wie das Schicksal nun mal so spielt, fand in Zürich dann eine entscheidende Begegnung statt. Durch seinen Freund und Kollegen Cali P traf er auf General Maans, Reggae Artist vom Label Meggaforce, Ibiza. Die Vibes stimmten auf beiden Seiten und es wurden Projekte geplant und Pläne geschmiedet. Im September 2005 war es dann soweit. Auf der Release Party von „Final Blessing“ betrat Charmer zum ersten Mal ibizenkischen Boden und Bühne.
Die Nachfrage nach dem jungen Künstler wächst weiter und nach Jah Children unterzeichnet er in diesem Frühjahr seinen Vertag bei Meggaforce Records. Nach zwei Independent Alben wird jetzt unter den drei Sternen (der Meggaforce) das erste professionelle Album erscheinen.
Wenn es um sein Motto geht, dann würde es lauten „Small people one day will get big“ (aus dem Song “Small People“ von Ziggy Marley)
Alleine schon seine Lebensstory ist einen Bericht mehr als wert. Nachdem Tina Peetz jedoch die Tunes von Ras Charmer gehört hatte, wollte sie mehr wissen. Heut zu Tage ja überhaupt kein Problem mehr - es gibt ja Handy. Leider bietet so ein Handy Bewegungsfreiheit, was manchmal das Gespräch erschwert. So auch diesmal, denn Ras Charmer war just unterwegs durch die City. Kein Wunder also, dass Feuerwehr etc. das Gespräch begleiteten.
Tina: Du hast mit R´n B angefangen. Wie hat sich dein gedanklicher/seelischer Wandel zum Reggae vollzogen?
Ras Charmer: In Jamaika ist man mit viel Heuchelei konfrontiert. Jeden Tag kommt einer mit falschen Gedanken und Zielen zu mir. So ein Verhalten mochte und mag ich nicht.
Ich wollte mich mehr öffnen, um eine Verbindung zu den Menschen aufbauen zu können. Mich zog es damlas zu einem anderem, einem echten Gefühl. Dieses echte Gefühl fand ich in der Welt des Rastafari. Meine ersten Erfahrungen mit Rastafari - Das war der Moment als ich begann etwas Wahres und Echtes zu fühlen.
Durch das Leben der Rastas war Reggaemusik die Konsequenz dieser grundlegenden Veränderungen in meinem Leben.
Tina: Hast du dir jemals etwas anderes vorstellen können, als Musik zu machen?
Ras Charmer: Nicht wirklich. Für mich ist Musik das einzige, dass alles kombiniert:
Mentales, Ökonomisches und Spirituelles.
Dank meiner Entwicklung und meinen musikalischen Erfolgen kann ich heute mehr Zeit mit Singen verbringen als jemals zuvor. Für mich ist die Musik jedoch nicht nur Singen. Es geht darum den Leuten eine Botschaft zu vermitteln. Mein Ziel ist es, den Leuten etwas von der Energie zurück zu geben. Kennst du den Song von Ziggy Marley „small people“?
Tina: Erzähl mir davon…
Ras Charmer: Er handelt von den kleinen,
armen Leuten, die eines Tages etwas großes schaffen werden. Es geht um ganz gewöhnliche Menschen, die benutzt oder missbraucht werden, weil sie einer Minderheit angehören. Doch durch ihre Stärke und ihren Glauben wachsen sie wie ein Samenkorn. Sie erlangen Macht. Nicht um zu herrschen, sondern um sich gegenseitig zu helfen. Wenn ich mein Grundprinzip benennen müsste wäre es wohl Dieses:
„Small people one day will get big!“
Tina: Dein neues Album wurde nach dem Song „Jah carry us through“ benannt. Ist das die übernatürliche Kraft, an die du glaubst?
Ras Charmer: Es hat mit der Erlösung zu tun, die man für Geld nicht kaufen kann. Erlösung findet und sieht man in vielen Lebenssituation. Lass mich eine von meinen erzählen:
Als wir an der schweizer Grenze nach Deutschland waren, haben sie mich einfach nicht vorbei gelassen. Wir hatten geplant eine Reise nach Jamaika zu machen, aber für einen Moment sah es so aus, als würde alles den Bach runter gehen.Nach einer (zeitsprengender) Ausseinandersetzung haben wir es doch irgendwie geschafft. Nach solchen Situationen fühle ich mich gesegnet. Da es wirklich eine harte Story für mich war, habe ich prompt einen Song darüber geschrieben. Und dieser Song ist eine Aussage an die ich glaube „Jah carry us trough“
Tina: Du hast einen Plattenvertrag mit dem spanischen Label „Meggaforce“ (Ibiza) unterzeichnet. Wie hat das deine Perspektive verändert?
Ras Charmer: Als ich noch in Jamaika lebte, war es wirklich hart als Künstler zu überleben. Man wird da nicht fair behandelt. Meine Arbeit mit den Jungs von „Meggaforce“ ist ein echtes Geschenk. Sie respektieren mich als Mensch und Künstler- es macht riesig Spaß mit den Jungs zu produzieren.
„Big Up! To G.Maan of Meggaforce“
Danke an Tina Peetz für das Interview
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booking(at)Meggaforce.eu