(April 2010. Das Interview führte Carsten Baade) Frage: Ihr seid eine relativ junge Band. Seit wann gibt es Euch und wie habt Ihr Euch kennengelernt? I-Fire: Wir haben uns im Jahr 2004 gegründet. Ganz am Anfang waren wir sieben Leute, die sich alle mehr oder weniger –teilweise auch schon seit Jahren– kannten und alle überwiegend aus dem gleichen Viertel in Hamburg kamen. |
Dub-ill-You, einer unserer Sänger, und Niklas an der Trompete kamen dann nach den ersten Auftritten dazu, so dass wir dann zu neunt komplett waren. Nach einiger Zeit und vielen Auftritten, die erstaunlich gut ankamen, haben wir dann 2007 die erste gemeinsame Platte „Vom Schatten Ins Licht“ produziert.
Fotos: Niculai Constantinescu
http://www.i-fire-sound.com/
Feuertaufe Tour 2010
Frage: Ihr organisiert 9 Leute für Touren, Konzerte, Proben und Aufnahmen ohne dabei wahnsinnig viel Geld zu verdienen. Wie funktioniert das?
I-Fire: Das Meiste organisieren wir selbst, Unterstützung haben wir im Bereich Booking und Vertrieb. Neben den Auftritten, Proben und Produzieren nutzen die meisten von uns die übrige Zeit um Geld mit Nebenjobs zu verdienen. Besser würde es funktionieren, würde die Musik mehr Geld abwerfen, so dass wir kein „Doppelleben“ mehr führen müssten und uns ganz in die Musik stürzen könnten... Aber so was entwickelt sich dann – oder eben nicht (Lachen).
Frage: Ihr sprecht euch in eurer Musik viel für Toleranz und Engagement aus. Habt ihr neben der Musik auch Projekte, in denen Ihr, sagen wir mal „unmusikalisch“, aktiv seid?
I-Fire: Musikalisch wird eigentlich alles, was wir anfassen. (Lachen) Nee, Spaß, wir sind bei einigen sozialen Projekten am Start, unterstützen z.B. das Baobab Family Projekt und sind beim Schulprojekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ als Paten unterwegs, vom Ding her, weil es für uns dazu gehört, nicht nur Worte und Klänge in die Welt zu senden, sondern sich auch für Dinge wie Toleranz und Freiheit einzusetzen.
Frage: Was genau ist das Baobab Family Projekt?
I-Fire: Das Projekt Baobab Family e.V. unterstützt Waisenkinder in Kenia und hat schon reichlich Aufmerksamkeit auf sich gezogen, war z.B. bei „Arte Tracks“ im Porträt. Das ganze wird überwiegend durch Spenden und Patenschaften finanziert, aber auch durch Konzerte, bei denen die komplette Gage zugunsten des Projektes fällt.
Frage: Hat der Band Name I-Fire auch eine Aussage? Gibt es Sorgen, dass sich Apple mal meldet und ihr euch zensieren lassen müßt?
I-Fire: Auf Apple ist man anfangs, als wir mit unserer Seite im Internet noch neu waren, bei der Suche immer gestoßen... es gibt oder gab da so ’ne Schnittstelle namens ifire. Aber im Prinzip machen wir uns da keine Sorgen, da wir mit unserem Namen auch nur unsere Musik, Produktionen & Vermarktung bezeichnen. Und in diesen Bereichen sind wir –zumindest in der EU– geschützt.
Frage: Seht Ihr Euch musikalisch einer bestimmten Tradition verbunden? Oder gibt es bestimmte Vorbilder? Ihr seid alle musikalisch sehr vielseitig, kommt aus Jazz, Electro, HipHop - warum gerade Reggae?
I-Fire: Einer konkreten Tradition verbunden sehen wir uns nicht, und einsame Vorbilder haben wir eigentlich auch nicht. Klar gibt es viele Größen, die wir bewundern. Das fängt bei Bob Marley an und hört bei Beethoven auf. Wir haben in unserer Vergangenheit alle verschiedenste Musik gehört oder auch klassische Instrumente gelernt. Wenn man nun eine Band gründet und möglichst viel unterbringen möchte, sowohl gesanglich als auch instrumentalisch, bietet sich Reggae als musikalisches Genre sehr gut an. Für uns ist Reggae auch nur die Basis – neben HipHop, Dancehall, Dub und den anderen Einflüssen entsteht dann der I-Fire-Sound.