Was wäre Euer größtes Anliegen, wenn Ihr als Queen und König in Deutschland etwas verändern könntet?
N: Nur in Deutschland ist schwer, in einem Land befindet man sich ja schließlich automatisch in einem gewissen System.
M: Ich fände es gut, wenn alle gleich viel Geld hätten. Es sollte keine armen Menschen mehr geben in Deutschland. Die Kluft zwischen sozial ärmeren und reichen Leuten ist schon sehr groß, im Vergleich zu Österreich ist diese Spanne in Deutschland noch größer.
N: Grundsätzlich, auch wenn das schwachsinnig klingt, bin ich für die Abschaffung der Grenzen, und zwar nicht nur dieser europäischen Grenzen, sondern aller Grenzen. Jeder Mensch sollte frei dort hingehen dürfen, wo er will und dort leben wo er will. Außerdem sollte die Staatsverschuldung abgeschafft werden, die Weltbank sollte nicht dazu berechtigt sein, Zinsen zu nehmen und so wäre es möglich, dass sich die armen Länder von ihrer Schuldenlast befreien könnten.
Zu dem Song gibt es ein Video, das Euch u.a. bei Festivals, auf der Bühne und im Backstage-Bereich zeigt. Wo wurde es aufgenommen?
N: Ich war in Düsseldorf auf der Kiefernstraße und habe dort meine Nachbarn und die Leute gefilmt, die ich dort jeden Tag sehe und wir haben Live-Aufnahmen mit hineingenommen vom Splash-Festival, vom Posthof in Linz und vom Chiemsee-Reggae-Festival.
Auffällig ist, dass einige Textstellen im Video nicht hörbar sind. Hattet Ihr Probleme mit der Zensur oder habt Ihr Euch bewusst dazu entschieden?
N: Dem Label und uns war schon zuvor bewusst, dass gewisse Textstellen vermutlich der Zensur unterliegen würden.
M: Ich finde es nicht so schlimm, man hört ja schließlich immer noch heraus, was wir mit dem Text aussagen wollen. Unser System ist so. Es würde ansonsten keine Möglichkeit besteht, das Video öffentlich zu zeigen. Wir sagen ja trotzdem, was wir wollen.
N: Zensieren lassen wir uns ja nicht. Immer wenn mich jemand nach meiner Meinung fragt, dann sage ich ihm die. Wir wollen uns jedoch die Möglichkeit offen halten, auch auf öffentlichen Kanälen gesendet zu werden.
Jeder hat da ja sein ganz persönliches Erlebnis, gerade deshalb interessiert mich das besonders: Wie seid Ihr zur Reggae-Musik gekommen?
M: Ich war in Bristol, in England, und habe dort in einem jamaikanischen Viertel gewohnt. Und in der Bar, die als letztes noch offen hatte, wurde Reggae gespielt. Außerdem habe ich in einem Reggae-Plattenladen gearbeitet. So bin ich zu der Musik gekommen.
N: Ich habe in diversen Bands Percussions gespielt und auch viel mit afrikanischen Trommlern zusammen und gleichzeitig habe ich in einer Backingband als Percussionist angefangen, bei “Monster Riddim”. Außerdem habe ich zu dieser Zeit von einem Verwandten Reggae-Tapes bekommen...ja, so hat das angefangen.
Seit der Veröffentlichung Eures Albums im April seid Ihr ja fast ständig unterwegs. Die Tour geht noch bis Mitte Januar. Seid Ihr schon ausgebrannt oder habt Ihr noch an jedem Auftritt Freude?
M: Es ist lustig, dass die Leute denken, wir wären ständig unterwegs. Eigentlich hatten wir nämlich die letzten zwei Monate frei.
N: Aber vorher waren wir ununterbrochen auf Tour. Es ist schon viel. Ich habe mir allerdings vor Kurzem erst einen Monat Auszeit genommen und war in den USA, habe Urlaub gemacht und bin extrem erholt. Ich habe wieder riesig Lust auf Gigs, es ist super, es macht Spaß.
M: Ich werde auch richtig nervös, wenn ich nicht umhertoure, ich kann immer nicht so lange an einem Fleck bleiben, da kriege ich so ein Kribbeln...
N: Solange man nicht in Fußballstadien spielt, kann man in einer Stadt ja auch öfter auftreten.
Was kommt danach? Urlaub oder ein neues Projekt?
N: Wir werden jetzt erstmal nach Berlin umziehen, nicht aus beruflicher, sondern aus persönlicher Sicht. Ich habe ziemlich viele Freunde da und möchte jetzt einfach mal das Berliner Großstadtleben kennenlernen. Danach steht dann ein neues Album an.
Wo werdet Ihr die Weihnachtsfeiertage verbringen?
M&N: Auf Tour.
M: Wir sind erst am 22. Dezember zu Hause, haben unseren nächsten Auftritt aber bereits am 25. Dezember.
N: Wir werden wohl Kisten packen und den Umzug nach Berlin vorbereiten.
M: Dafür haben wir Silvester dieses Jahr frei.
Gibt es gute Vorsätze für das neue Jahr(2009)?
N: Ich möchte mich auf jeden Fall neuen Herausforderungen stellen, nicht einfach nur weitermachen, so wie es jeder von einem erwartet. Man erarbeitet sich Dinge im Leben und ist dann schnell geneigt, das einfach weiter zu tun, was man dann kann, aber die Herausforderung ist auch, immer wieder was Neues zu lernen, immer wieder weiter zu gehen. Ich habe das Gefühl, dass das Album, das wir noch nicht angefangen haben, das mir aber schon im Kopf vorschwebt, etwas anderes wird, als das bisher dagewesene. Ich will woanders hin. Es wird nicht einfach wieder ein Mono&Nikitaman-Album, also das Vierte in einer Reihe.
M: Es wird ein Mono&Nikitaman-Album.
N: Ja, das auf jeden Fall, aber nicht einfach in der Linie, die wir bis jetzt hatten. Das wird was Anderes, möchte ich mir selbst prophezeien.
Letzte Worte?......
M: Wir freuen uns auf heute Abend und auf die Tour. Und natürlich auf alle Leute, die mit uns feiern.
(Text Julia Bärsch 2008 / Foto Erik Brilke 2009)