Image Mocambique. Ehemalige portugiesische Kolonie. Fünftärmstes Land der Erde.
Bis 1992 von einem der grausamsten Bürgerkriege aller Zeiten erschüttert.
Kurzum: Verarmt, vermint und vergessen.
Hört sich nicht gerade nach dem Garten Eden an, dieses Land im Südosten des afrikanischen Kontinents. Und doch habe ich mein Paradies dort gefunden:
"Mchenga Nkwichi". So heisst ein Strand in der nordwestlichen Provincia do Niassa, in der es ausser in der verwahrlosten Provinzhauptstadt Lichinga weder Strassen noch Elektrizität, noch Telefon gibt.
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"Mchenga Nkwichi" bedeutet "Der Sand, der quitscht", da ein hoher Gehalt an Quarz
und Silicium ein dem Scratchen von Schallplatten ähnliches, quitschendes Geräusch erzeugt, wenn man mit nackten Füßen über den schneeweissen Strand streift.
Man schaut der roten afrikanischen Sonne beim Untergehen zu und hat die Illusion, man säße am Meer. Tut man aber nicht. Was da vor einem liegt ist der Lago Niassa, international besser bekannt als Malawi-See, der drittgrößte See Afrikas und eines der größten Süßwasser-Reservoirs der Welt.

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Bizarre Felsformationen steigen aus dem glasklaren und warmen Wasser, bunte Fische tümmeln sich an ihnen und locken die Fischadler, Reiher und Kormorane an, die es hier zu hunderten gibt.
Wenn man den Blick vom See abwendet, blickt man in dichten Savannenbusch, je nach Jahreszeit saftig grün, strahlend gold oder erdig rotbraun. Hügel türmen sich auf, die Vorläufer des afrikansichen Rückens,  der im Kilimandjaro in Kenia bzw. Tanzania seinen Höhepunkt findet.
Tausend Geräusche kommen aus dem Gestrüpp, die der Vögel, die der Makakenaffen und Paviane, die der tausenden  Geckos und Warane. Manchmal ist auch der ein oder andere Leopard unterwegs. Löwen und Elephanten leben  fast ausschliesslich in der Hochebene auf der anderen Seite des etwa 30km breiten Gebirges.

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Im See gibts noch einige Krokodile, die sich jedoch eher auf den größeren, von der Küste relativ weit entfernten, Felseninseln, als in der Nähe des Strandes aufhalten. Kein Grund zur Sorge also.
Es ist jedoch nicht nur die Schönheit der Natur, die hier fasziniert, sondern ebenso die der einheimischen Menschen.
Das Volk der Nyanja, den Menschen des Sees, ist nicht nur unglaublich freundlich und hilfsbereit, sondern ebenso aussergewöhnlich fröhlich und interessiert. Zusätzlich zu ihrer Stammessprache Chinyanja sprechen  etwa 40% von ihnen die offizielle Amtssprache Portugiesisch, weitere 40% die in den Flüchtlingslagern  in den Nachbarländern Tansania, Malawi und Zimbabwe dominierende Kolonialsprache Englisch und die restlichen 20%  entweder Suaheli oder eine Kombination der zuvor genannten Sprachen.
All dies faszinierte den afrikanischen Briten Patrick Simkin 1998 so sehr, dass er sich entschloss,  genau hier das Projekt zu starten, dass schon seit einigen Jahren in seinem Kopf herumschwirrte.
Das Manda Wilderness Project ist eine Kombination aus nachhaltigem Öko-Tourismus, konservierendem Naturschutz und hilfreicher Gemeindeentwicklung. Das Konzept ist einfach: die weit von einander entfernt liegenden einzelnen Dörfer im Projektgebiet treten 70-75% ihrer ungenutzten Landesfläche an das Projekt ab, dieses schliesst die einzelnen
übergebenen Konzessionen zu einem einzigen großen Naturschutzgebiet zusammen, in dem Flora und Fauna geschütz sind.