30.04.2007, Palladium/Köln feat. Mystic Revelation of Rastafari, Third World, Bunny Wailer und Capleton - Der Film "Made In Jamaica" porträtiert das Leben der Reggae Stars und die Entwicklung des Reggaes anhand großartiger Künstler der kleinen Karibik-Insel. Vier der Reggae-Giganten aus dem Kinofilm - Mystic Revelation of Rastafari, Third World, Bunny Wailer und Capleton gaben gestern im Rahmen der "Made In Jamaica" Europa Tour ihr einziges Deutschland-Konzert im Kölner Palladium. |
Fotos & Bericht
C.Weber
Anfang machten "The Mystic Revelation of Rastafari", die mit ihren Nyabinghi Drumming und Rastafari-Chants eine einzigartige knapp 40minütige Performance auf der Bühne boten. Die "alten" Herren gaben einen gelungenen Opening Act ab, der den Vibe des Roots-Reggaes mit ihren spirituellen Liedern auf das Publikum überspringen ließ.
Third World, eine der dienstältesten (Pop)Reggae-Bands begeisterte danach die Konzertbesucher mit altbekannten Cover Hit-Songs wie "Shine Eye Gal", "Welcome to Jamrock" oder "Satta Massagana". Vollkommen aus dem Häuschen brachten sie die Zuschauer mit ihren eigenen Big Tunes "Fade Away", "Now That We Found Love", "Reggae Ambassador" und der Hammer Version von „96 Degrees“. Ein weiterer Höhepunkt und gleichzeitig das Ende einer guten Show war das großartige Cello-Solo des Third World Gitaristen.
Nach kurzer Umbaupause tänzelte Bunny Wailer, der damals mit Bob Marley Musikgeschichte schrieb, auf die Bühne. Ein Wahnsinn mit welcher Spielfreude und Energie diese faszinierende Persönlichkeit Hit für Hit vortrug. Fast eine Stunde lang bescherte der Veteran den Fans seine im Rocksteady, Ska und Roots-Reggae beheimateten Klassiker. Das Gründungsmitglied der Reggae-Supergroup "The Wailers" schaffte es mit seiner unsterblichen Musik die Zuhörer vom Anfang bis zum Ende seines Auftritts zu faszinieren. Bunny Wailer ist auf der Bühne einfach ein Erlebnis!
Capleton, der Hauptact des "Made In Jamaica" Festivals und der Mann, auf den der Saal gewartet hatte war als nächstes an der Reihe. Doch zuvor schickte der "Fireman" 2 seiner Zöglinge aus seinem David House Crew Lager auf die Stage, und ließ sie jeweils zwei Songs performen. Danach enterte "The Prophet" die Palladiumbühne und heizte kräftig ein. "More fire, more fire” forderte Capleton immer wieder und ein Meer von Einwegfeuerzeugen aus dem Publikum antwortete ihm. Mit "That Day Will Come" eröffnete "King Shango" seinen mir zu kurzen Auftritt und brannte fortan musikalisch nieder, was nicht in sein Weltbild passt. Mit seinem Überhit 'Jah Jah City', einigen seiner Big-Hardcore Tunes, Rub A Dub Stücken und zahlreichen Pull Up's zwischen den Songs verbreitete der Roots & Culture Megastar die Stimmung, die man von einem Capleton-Konzert erwartet. Doch scheinbar hatte der Meister nicht so richtig Lust, denn nach 20 Minuten Druck sank das Tempo, Mama und Lover/Ladytunes folgten und die zuvor demonstrierte Power des "More Fire" Prophet's nahm ab. Ein klein wenig enttäuschend war auch das der Meister des Feuers sein letztes Lied hinter der Bühne sang, sich nicht noch einmal verabschiedete und keine Zugabe gab. Die danach ohne Begründung nicht statt findende Aftershow-Party mit Sound Quake Soundsystem verärgerte am Ende noch einige Besucher, da die teuer erworbenen Tickets anderes versprachen. Trotzdem ein grandioser Abend/Tanz in den Mai mit vielen schönen musikalischen Höhepunkten. (CW)