Live hat man dich ja schon als Support für Sean Paul, Culcha Candela, Turbulence, den Freestylers (UK) und auf unzähligen Konzerten und Festivals in Deutschland, Österreich und der Schweiz bewundern können. Was für Erfahrungen hast du da gesammelt bzw. sind für dich einige Auftritte ganz besonders in Erinnerung geblieben?
Ja klar. Ich habe großartige Künstler und Menschen kennen gelernt. Mit Sean Paul oder Culcha zu spielen war natürlich ein krasser Eindruck, wenn du in ausverkauften Riesenhallen spielst und die Massive so tobt, dass du dir genau überlegst, ob du noch mal um ein bisschen Lärm bittest, weil die Mädels so laut sind, das es dich da vorne von der Bühne bläst. Aber auch so Dinge wie, das ich nach einem Festival noch mit Desmond Dekker und na Menge netter Leute in einem Pub saß und ein Bierchen getrunken habe. Es war großartig ihn noch mal zu Lebzeiten erlebt zu haben. Er war ein so umgänglicher und cooler Typ. Schon ein krasser Selbstdarsteller aber ohne jegliche Allüren im Umgang mit den Mitmenschen, das hat mich beeindruckt. Ansonsten ist das Tour-Leben immer irgendwie nice. Ich war in den geilsten Hotels und in den abgeranztesten Bruchbuden und alles war ein Erlebnis wert. Solange du nette Leute triffst, oder mit den richtigen unterwegs bist, ist das alles großartig. Deswegen bin ich zum Beispiel auch gerne immer mit festem Selecta unterwegs, das ist jedes Mal wie Klassenfart. Big up AJ!

Deine ersten Aufnahmen hast du noch in englischer Sprache gemacht, nun auf deutsch. Reggae in Deutschland hat in den letzten Jahren einen großen Aufstieg erlebt, nicht zuletzt durch Bands wie Seeed oder jüngst Culcha Candela. Wie siehst du die Entwicklung der Szene? Versuchst du auch ein Stückweit auf den Zug mit aufzuspringen?
Meinen letzten englischen Text habe ich, abgesehen von meinen verwendeten Anglizismen, vor 12 Jahre geschrieben. Seitdem singe ich auf deutsch.  Aber zu deiner Frage ob es irgendwelche Züge gäbe, auf die man aufspringen könne. Ich denke, da ist nichts zum Aufspringen, für niemanden. Wenn du es nicht schaffst als Individuum und Künstler wahrgenommen zu werden, wirst du nicht weit kommen. Es kann dir natürlich helfen, als Support zu spielen oder Kollabos zu machen, aber wenn du nicht fit bist, interessiert das keinen Menschen, du musst auch da in deiner Eigenart überzeugen. Wenn du auf einen Zug aufspringst, wirst du immer nur dran hängen und auf den gelegten Gleisen mitfahren, das Monopol bleibt bei dem Zugbesitzer. Du brauchst deinen eigenen Zug, musst neue Wege gehen, neue Energien ins Geschehen bringen. Und weißt du, was das gute daran ist? Das genau das, die Szene belebt und voran treibt. Das hält vital, fördert neue kreative Prozesse und Entwicklung. Wenn sich dieser „Sportsgeist“ noch mehr entwickelt, so das die Künstler schauen, wie sie in der Umsetzung ihrer eigenen Ideen und Gefühle zu einem Song immer besser, prägnanter und präziser werden, denke ich, dass sich da durch aus noch einiges tun kann. Gute und innovative Musik wird sich durchsetzen, da bin ich mir sicher.
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