mono und nikitaman Mono und Nikitaman - Wir betreiben musikalischen 5-Kampf
Inzwischen gelten Mono & Nikitaman als Top Artists des deutschen Reggae und dies auch zurecht! Nach über 350 erfolgreichen Konzerten in den letzten Jahren und zahlreichen Festival Auftritten, dürfte sicherlich niemand mehr daran zweifeln. Mit neuem Album „Für Immer“ im Gepäck sind sie auch dieses Jahr wieder auf zahlreichen Gigs live zu „bewundern“.
www.Mono-Nikitaman.de

 

Ihre Energie bei den Shows, die musikalischen Qualitäten und einfach der Spaß an der Musik zeichnet die beiden aus.Beim Interview mit  BigUp! bestätigte sich dies noch einmal, denn trotz schweisstreibender Show zuvor, gaben sie bestens gelaunt und total nice Auskunft auf unsere Fragen.

BigUp!Wie habt ihr zueinander gefunden?
M&N: Wir haben uns in Salento im Süden von Italien kennengelernt.
Mono war dort mit ihrem Soundsgood International Soundsystem aus München/Wien/Linz unterwegs, ich mit der Everlast Soundstation, Markus von Beatschmieda und Yell aus Hamburg. Wir haben dort miteinander gefeiert und uns kennengelernt. Danach hatten wir im Rahmen der DancehallFieber- Releasepartys immer mehr gemeinsame Auftritte.

BigUp!Wart ihr zuvor als Soundsystem oder als Artists unterwegs?
Nikitaman: Ich eigentlich eher als Artist.
Everlast habe ich in Hamburg/Pudelklub kennengelernt Dort habe ich mit Yell zum ersten mal eine Jamsession gemacht und „ausprobiert“.
Mono: Bei mir war es beides. Ich war mit Soundsgood und als Artist unterwegs.
Nikitaman: Ich habe in der Zeit dann auch meine EP „Ah Loco“ aufgenommen, hatte aber auch mit Mono immer mehr gemeinsame Konzerte. Dann hörten wir immer wieder von Leuten: „Hey, eure Stimmen passen so gut zusammen“. Wir hatten zusammen auch jede Menge Spaß, also warum nicht ein Album zusammen machen? Schauen wir mal, was passiert!
Mono: Anfangs war das Ganze ein bisschen Zurückstecken, da jeder etwas von seiner Freiheit weggibt, wenn man sich entscheidet, zu zweit weiter zu machen. Aber im Endeffekt bekommt man viel mehr durch die Zusammenarbeit, weil es sich nicht verdoppelt, sondern potenziert.

 

mono und nikitamanmono und nikitaman


BigUp!Gibt es so etwas wie Arbeitsaufteilung bei euch oder läuft alles gemeinschaftlich?
Nikitaman: Doch es teilt sich schon auf, jeder macht das, was ihm besser liegt. Die Riddims produzieren wir nicht selbst, das sind alles Fremdproduktionen. Beim ersten Album hat Wir betreiben musikalischen 5-Kampf Teka(Rootdown) die Riddims gemacht und auf dem neuen Album sind es viele unterschiedliche Produzenten wie House of Riddim, Christopher Birch, Flip, Teka und andere.
Mono macht sehr viel Booking, ich hab viel mit den Labels zu tun.
Mono: Es gibt immer sehr viel zu tun. Da ist Texte schreiben fast noch das Wenigste.
Nikitaman: Angefangen beim Booking, Merchandising, Sponsor-Gelder aufstellen..
Mono: aktualisieren der Homepage, Dates... – es gibt eine Menge Arbeit neben der Musik.
Nikitaman: Wir machen alles selber, vom Marketing, Teamauswahl, bis zum zusammenstellen der Band. Mittlerweile haben wir aber auch ein sehr gutes Team und jede Menge Spaß bei unserer Arbeit.

BigUp!Ihr lebt ja nun beide in Österreich – gibt es da grundlegende Unterschiede im Vergleich zu Deutschland?
Nikitaman: Das sind einfach komplett andere Länder.
Mono: In Österreich merkt man, dass Reggae eine gewisse Grösse hat.
Alles ist auch kommerzieller. Wir haben das nationale Radio FM4, auf dem viel Reggae läuft und GoTV, das österreichische Pendant zu Viva und MTV spielt Reggae-Videos. In Deutschland dagegen hat man keine Chance als Independent Act gespielt zu werden. Insofern ist es in Österreich ein bisschen einfacher!
Nikitaman: Der deutsche Markt ist viel stärker umkämpft, da hat man als kleines Label und Artists kaum noch Chancen. Aber ich hab mir abgewöhnt darüber zu schimpfen, schließlich ist es uns möglich, davon zu leben und unabhängig ohne Major zu produzieren. Da bin ich schon stolz drauf.
Zu den Leuten selbst in Österreich, die sind schon anders drauf. Natürlicher irgendwie! Ausserdem haben sie ihren ganz eigenen Humor. Sie feiern sehr frei, sie geben jedem seinen Platz und es gibt gar nicht so viele Sparten wie in Deutschland. Aber ich mag das Publikum in Deutschland genauso. Da kann man nicht kategorisieren, welches nun besser ist.



BigUp!Ihr arbeitet seit langem u.a. mit Rootdown/ Teka zusammen. Wie entstand der Kontakt?
Nikitaman: Ich habe Teka auf der Racer-Release- Party kennengelernt. Das war der erste Riddim den Teka mit Natty Flo, Nosliw, D-Flame, Natty U (R.I.P.) und Dr.RingDing u.a. rausgebracht hat. Ich hab dort abends auch gesungen und er fands sehr geil. Mono war an dem Abend auch da und so kam der Kontakt mit Mono, mir, Rootdown und ihm zustande. Ich hab mich dann nochmal bei Teka gemeldet und wir haben ziemlich schnell damit angefangen, direkt ins Studio zu gehen.

 

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BigUp!Bei eurem neuen Album habt ihr mit unterschiedlichen Produzenten gearbeitet. Sind die „Riddim-Producer“ auf euch zugekommen, oder habt ihr einfach überlegt, mit wem ihr jetzt zusammen arbeiten wollt?
Mono: Wir haben mit House of Riddim eine Tour gespielt und uns da schon super gut verstanden. So kam dieser Kontakt zustande. Ansonsten haben wir uns keinen großen Kopf gemacht, sondern erst mal das geschrieben, worauf wir Bock hatten.
Nikitaman: Wir bekommen von Produzenten viele Riddims geschickt und suchen uns die aus, die uns persönlich gefallen. Man ist da sehr frei. So kann man auch mal sehen, was in Jamaika gerade abgeht. Wobei, es muss schon immer eine Zusammenarbeit sein, bei der die Vibes passen und keine falschen finanziellen Vorstellungen dahinter stehen.

BigUp!Auf eurem neuen Album gibt es zum einen eine neue Version von „Stell dir vor es ist Krieg“, zum anderen aber mal keinen „Ganja Tune“. Was waren die Beweggründe einen Song ein zweites mal zu veröffentlichen, bzw. ein „Thema“ dieses mal auszuklammern?
Nikitaman: „Stell dir vor“ war zuerst auf einem Dancehallriddim auf meiner EP „Ah Loco“. Live haben wir es immer auf einem Rootsriddim gespielt. Deswegen wollten wir es in der Version einfach nochmal neu aufnehmen. Dazu kam, dass die Leute immer wieder nach dem Song fragten, aber es die EP nicht mehr zu kaufen gab. Also haben wir, da es auf unseren ersten gemeinsamen Album nicht mit drauf war, es nun neu veröffentlicht. Einen neuen Weed Tune kann ich nur rausbringen, wenn mir zu dem Thema auch was Neues einfällt, und ich möchte auch nicht irgendwelche Klischees erfüllen.

BigUp!Auf „Für Immer“ finden sich Features von Warrior King und Ward21. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Mono: Wir hatten auch auf dem letzten Album schon Features mit Jamaikanern, Ward21 haben wir in Österreich kennen gelernt. Wir haben mit ihnen ein Video im Schnee aufgezeichnet.
Nikitaman: Ohne Geld! Mit Mono hinter der Kamera und ich als Aufnahmeleitung.
Mono: Und sie haben im Gegenzug für und mit uns eine Combination eingesungen.
Nikitaman: Und Warrior- Ich bin ein Fan von Warrior King.
Mono: Den haben wir ausgesucht, weil wir gut finden, was er macht. Getroffen haben wir uns dann in Jamaika. Wir hatten uns verabredet, da er uns kennenlernen wollte, der Vibe hat gepasst, und wir haben das Lied gemacht!
Nikitaman: Auch die alten Features mit Cecile sind aus einer Freundschaft heraus entstanden und wurden nicht eingekauft.

BigUp!Bei „Zweite Halbzeit“ vermuten viele, ihr habt euch vom WM- Fieber anstecken lassen?
Nikitaman: Naja, man wird damit ja bombardiert und angesteckt. Ich bin zwar kein Fußballfan, aber wir wollten das Thema mal ansprechen. Ein Lied zum aktuellen Anlass. Es gibt ja auch viele kritische Punkte bei einer WM: Stadien und Schnellstrassen werden gebaut, der Kommerz etc. Aber es ist einfach ein Partylied nach der Redensart: „Fußballer bleib am Ball“. (CW)


BigUp! Gibt es denn Pläne für die erste Single Auskopplung des Albums, falls ja welcher Tune?
Mono: Wir machen keine Singles, weil man da im Independentbereich draufzahlt, da Singles selten gekauft werden. Zu zwei Liedern machen wir aber Videos.
Nikitaman: Als erstes haben wir für die Radiostationen "Bist Du Da?" ausgekoppelt und dazu ein Video gedreht, das auch auf der Homepage zu sehen ist. Für "Für Immer" drehen wir auch ein Video, und dann halt einfach mal schaun was live noch so ankommt.    

BigUp! Ihr habt euch von eurer alten Band getrennt?
Mono: Ja, aber wir haben mit "Royal Flash" absolut würdigen Ersatz gefunden!! Die Jungs sind super, kommt vorbei, guckt sie euch an!

BigUp! Arbeitet ihr auf Tour lieber mit Band oder mit Soundsystem?
Mono: Soundsystem und Band,das sind zwei unterschiedliche Disziplinen. Das kann man nicht vergleichen! Mit Soundsystem geht halt vieles schneller, man muss nicht viel aufbaun usw. Mit Band ist allerdings viel geiler!
Nikitaman: Ich seh das alles immer ein bisschen als musikalischen "Kampfsport": Zum einen mit Sounds spielen, mit Band, Dubplates einsingen, Lieder schreiben - das sind alles so verschiedene Disziplinen. Auf jeden Fall fällt es da schwer zu sagen was man lieber macht, da alle Aufgaben ihren Reiz haben. So gesehen, betreiben wir musikalischen "5- Kampf".

BigUp! Gibt es noch besondere Pläne für dieses Jahr?
Mono: Spielen! Spielen und...
Nikitaman: ...Urlaub machen und das Album den Leuten näher bringen und verkaufen. Das ist ne gute Sache. Ich sehe nur Gutes und wünsch den Leuten auch nur Gutes für 2006.
M&N: Augen auf, Ohren auf und sagt immer, was ihr denkt!
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