Lazy Youth

Big Up! Traf sich mit dem Kölner „Lazy Youth“ um mit Ihm über sein Album, Köln und die Reggae Welt zu sprechen.

Lazy Youth @ Myspace
Big Up! Du bist Selector bei Kingstone und hast jetzt gerade Dein Album „Gebe nicht auf“ rausgebracht, kann man sich auf alles gleichzeitig konzentrieren?
Lazy Youth: Ich glaube zeitweise kann man das, wenn es jedoch einen gewissen Grad erreicht muss man sich spezialisieren.

 


Ich merke dass wenn ich selecte und dann am selben Abend auch singen soll, das geht nicht. Man muss gucken was man wirklich will, was das Ding ist in das man seine ganze Kraft reinsteckt. Man muss sich entscheiden, alles auf einmal geht bei mir definitiv nicht.

 

 

Big Up! Wie wichtig war Dir Dancehallfieber 1?
Lazy Youth: Die erste Kombination war mit dem Biber zusammen. DHF war ganz neu und wir haben halt auf Deutsch gesungen klar dass das was für uns war- eine Plattform für deutschsprachige Künstler wo man Tunes beisteuern kann und sein Ding an den Start bringt. Zuerst haben wir den Songauf dem Arena Riddim(Germaicans) aufgenommen, die Version hat aber nicht so gut gefallen und dann haben wir den Tune ganz spontan auf dem Digital B Riddim(You don`t care) aufgenommen, dass fanden die Dancehallfieber Jungs richtig gut. Wie wichtig mir das ist? Ist O.K. Es war unerwartet- wir hatten nicht gedacht das da was passiert. War cool.

Big Up! Die Resonanz war positiv?
Lazy Youth: Die war gut. Es ist halt auch was anderes- das DHF Ding. Ist was eigenes, wie überhaupt deutschsprachiger Reggae. Anders als den Reggae den man kennen gelernt hat. Speziell auf  der DHF sind ja auch z.B. Hip Hop Tracks- alles ein bisschen durcheinander.

Big Up! Warum bist Du trotz Werbung nicht auf DHF4?
Lazy Youth: Weiss ich auch nicht, ich habe einen Track, der von Rootdown produziert wurde, hingeschickt. Es bestand auch Intresse- daher die Werbung, nur hat dann jemand, also eine höhere Instanz, entschieden: „Den Track wollen wir nicht“, und daduch war er halt nicht drauf.

Big Up! Du bist einer der Reggae Pioniere(Selector bei SQ) wie waren Deine Anfänge?
Lazy Youth: Als Pionier würde ich mich nicht sehen, ich konsumiere die Musik schon lange und bin da reingerutscht. Es blieb einfach nicht aus, die Jungs von Sound Quake kennen zu lernen. Damals schon haben Sie Platten importiert, Ihren Versandhandel aufgebaut. Ich habe direkt ein Dorf weiter gewohnt, auf einmal war ich dabei. Dann kam Köln und schon sind 10 Jahre vorbei. Das ist einfach alles passiert und vielleicht sind wir alle Pioniere was das angeht.

Big Up! Hat sich seit damals viel verändert? Wird es leichter?
Lazy Youth: Ja klar, ich habe auch oft Lyrics die schon 5 Jahre alt sind und ich jetzt erst wieder auspacke. Weil damals einfach kein Riddim dafür vorhanden war. Heute fällt mir ein Riddim auf und alles passt super. Dann schreib ich noch 2 Stropfen dazu und schon wieder ist ein Song fertig. Manchmal brauchen die Dinge halt Ihre Zeit. Deswegen bring es auch nichts ein Ding übers Knie zu brechen, weil diese Entwicklungsphase braucht es halt immer. Das ist auf Jamaica und überall wo man kreativ ist so. Es geht ja auch immer weiter. In der Reggae Landschaft hat sich schon etwas getan, aber so richtig haut mich nicht viel vom Hocker- Auch an deutschprachigen Sachen, also Der Biber (lach) haut mich immer noch vom Hocker und Nosliw ist natürlich super, aber es hat sich halt vieles verändert. Man selbst hat sich auch verändert.

Big Up! Gibt es Dinge die Du in Texten nicht ausprechen würdest?
Lazy Youth: (Pause)Ja klar, es gibt da Sachen, es kommt immer darauf an wie man es ausspricht.