REGGAE GOLD 2007
RIDDIM KEEPAZ - Herb fi bun
BONGO DISCO mit Dj Oliver
POW POW – Overstand Riddim
Stamina Sound - Bullet ina Face - Mix CD
La Papa Verde – Oficialmente i legal
Black Dillinger – Live and learn
V.A. - Bodo Riddim
Richie Spice - In The Streets To Africa CD+DVD
Clan Destino – 1st Friends Compilation
Ziggi - So Much Reasons
SADIKI - The Sound Killachi
Volker Barsch - Rasta Chant - Das Who is Who des Roots-Reggae/Buch
Lady Saw - Walk out
Yellowman - Most Wanted
Nosliw - Mehr Davon
Mama Boom! – Mama Boom!
Pow Pow Movement – Hardcore Vol. 24
Analogue Mindfield – A Fine Adjustment Of Time>
Ras Attitude – Royal Lionage

REGGAE GOLD 2007
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Der übliche Jahressampler aus dem Hause VP lässt zur Zeit die Herzen höher schlagen: Im Look passend zum Fluch der Karibik-Hype fliegen dem Hörer die heissestenTunes der Saison um die Ohren: Angefangen bei Sean Pauls „Watch Dem Roll“ über die enorm populären Newcomer Munga und Pressure und bis hin zum Riesenhit „This Is Why I‘m Hot (Blackout Remix)“ von Mims feat. Cham & Junior Reid, der in deutschen Dancehalls genau wie der doppelt vertretene Mavado immer noch für Unverständnis und Kopfschütteln sorgt, ist die Creme de la Creme des Reggae vertreten: Buju Banton, Morgan Heritage, Elephant Man, Shaggy, Jah Cure und noch mehr. Wie jedes Jahr kann man einfach keinen Fehlkauf mit dieser CD tätigen. (KR)


RIDDIM KEEPAZ - Herb fi bun
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Ein interessantes, wenn in meinen Augen auch gewagtes Konzept verfolgt der Ludwigshafener Sound Riddim Keepaz: Sie wollen die Massive in Zukunft mit einer Mixtape-Serie versorgen, die sich thematisch ausschließlich auf den Konsum von Ganja beschränken soll. Hinter dem als „Herb Fi Bun“ betitelten Volume 1 verbergen sich auf 80 Minuten komprimierte 77 Tunes quer durch die gesamte Bandbreite des Reggae - von John Holt und Frankie Paul bis hin zu Collie Buddz und Alborosie, Patois und Deutsch, Specials und Remixe, alles sauber und unterhaltsam gemixt. Mein persönliches Highlight ist allerdings die Tatsache, dass die Jungs auch die Grenze zum HipHop überschreiten und den Paradesmokern von Cypress Hill ihre wohlverdiente Nische auf der CD gönnen. Ich bin gespannt, ob und wie die Riddim Keepaz das hohe Niveau der ausgewählten Tunes halten können. (KR) http://www.myspace.com/riddimkeepaz




BONGO DISCO mit Dj Oliver
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Hinter dem Namen Bongo Disco verbirgt sich nicht nur die Hälfte von Silly Walks, sondern auch eine von ebendieser Hälfte organisierte regelmäßige Tanzveranstaltung in Hamburg, bei der - ganz kosmopolitisch und weltoffen, wie Hamburger nun mal so sind - nicht nur Reggae, sondern eine Vielzahl von Musikstilen läuft, die jedoch alle eines gemein haben: Reggae, Kwaito, Zouk, Dancehall, Soca, Merengue, Salsa, Cumbia, Soukouss sind verdammt tanzbar - bei diesem eklektischen Mix, der ebenfalls als Bongo Disco betitelt ist, fackelt selbst der traurigste Stubenhocker nach wenigen Minuten die Tanzfläche ab; da bleibt kein Auge trocken, die Tränen kommen einem allerdings ausschließlich vor Freude über diesen hervorragend gemachten Mix, der eine solche pure und atemlose Energie verströmt, dass ich die gesamte Review in einen einzigen Satz packen musste! (KR)


POW POW – Overstand Riddim
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In letzter Minute erreicht uns der neue Concious-Riddim von Deutschlands Top-Produzenten Ingo Rheinbay, seines Zeichens Mastermind des Pow Pow Movements. Ein klassisch gehaltener One Drop mit dezent, aber sehr schön eingesetzter Hammond-Orgel. Die einzelnen Tunes stammen unter anderem von Fantan Mojah feat. I-Ford (die mit „Jah Jah you are the one“ den Hit-Tune der Selection gedroppt haben), Ray Darwin, dem PowPow-produzierten Elijah Prophet, Anthony B, Jah Mason, aber auch überraschend vielen europäischen Künstlern wie z.B. Phenomden, dem in Jamaika lebenden Italiener Alborosie und „Mr. Blaze it“ Ziggi. Natürlich darf auch der obligatorische Gentleman-Tune nicht fehlen, diesmal gemeinsam mit Tamika: „Vibes Murderer“ hat wieder einmal Hitpotential und könnte sich zu einem der Sommerhits dieses Jahres entwickeln. Weiter Tunes kommen von Mark Wonder, Rebellion & The Suns of Light, Bescenta, Ginjah, Norrisman, Steve Machete, Zareb (aka Mr. Flash), Kari Kill, Teacher Dee und Tenna Star.(KR)
www.powpow.de




Stamina Sound - Bullet ina Face - Mix CD
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Wer auf harte Dancehalltunes steht ist mit dem neuen Mixtape vom Kölner Stamina Sound (benannt nach Degrees Hit Tune)bestens bedient. "Bullet Ina Face" - Titel und Programm der CD, denn dieser Mix ist eine ziemliche Bombe in Sachen fette Dancehalltunes. Bei soviel Power fehlen mir fast schon die Worte. Die vier Jungs Alex, Klaus, Marcel und Promille
des 2006 gegründeten Sounds mixen ohne übertriebene Effektspielerei die Boom-Tunes 2006/07 von Idonia, Vybz Kartel, Tony Matterhorn, Sizzla, Bounty Killer, T.O.K., Lady Saw u.v.a., auf Riddims wie Sidewalk University, Ghetto Whiskey, Energize, Dem Time Deh, Mad Indian, Hot Fuk, Quick Draw und Power Cut perfekt und gekonnt ineinander, so daß die Zeit beim Hören des 74 Minuten Mixes fast wie im Fluge vergeht. Erwähnen möcht ich auch schnell noch die grandiosen Remixe von T.O.K. ("Solid As A Rock"), Elephant Man (Get On Up") und Capelton ( She's My Baby) auf dem Silberling - Big Tunes! Ich kann jedenfalls jedem dieses Tape nur wärmstens empfehlen da "Bullet Ina Face" einfach alles bietet was das Dancehallherz begehrt. It's a must! (CW)
www.staminasound.de, www.soundquake.com  




La Papa Verde – Oficialmente i legal
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“Die grüne Kartoffel”, so der übersetzte Bandname, steht für die Hintergründe, die die Musiker dieser in Köln heimischen Band zusammengebracht hat. Wie das stärkehaltige Hauptnahrungsmittel der Deutschen kamen auch die meisten von ihnen aus ihrem Heimatkontinent Südamerika über Spanien irgenwie und irgendwann nach Deutschland um hier ihre Wurzeln zu schlagen und zu einer köstlichen Speise heranzureifen. Ihre Musik, Mestizo, ist spätestens seit ManuChao auch fast jedem hiesigen Musikfan ein Begriff und in ihr blühen die 7 bunt zusammengewürfelten Jungs prächtig auf und durch die Vermischung von deutschen und lateinamerikanischen Einflüssen fügt sich ein musikalisch-technisch hochwertiges und doch nicht an Temperament und Abwechslungsreichtum mangelndes Gesamtprodukt zusammen. Die Lieder reichen von solchen mit gesellschaftkritischen Themen wie Rassismus und Diskriminierung, über poetische Lovesongs bis zu einladenen und ausgelassenen Latino-Party-Tunes. Heimlicher Hit des Albums jedoch ist das Lied, dass die gegen Hitler kämpfenden Edelweiss Piraten bereits vor 60 Jahren sangen: „Hier und dort“ – ein Reisetagebuch, das La Papa Verde sich auf den Leib geschrieben haben, als Plädoyer für Bewegungs- und Meinungsfreiheit. Eine CD mit viel Herz, viel Gefühl, viel Aussage, vielen schönen Blasinstrument-Einlagen, vielen guten Stimmen und vor allem auch viel Selbstironie.
Ein Album, das –zumindest die Spanischsprechenden unter uns- zum Nachdenken anregt, aber trotzdem auch bei jeder Latino/Samba/Cumbia Party problemlos aufgelegt werden könnte. (LSch) http://www.myspace.com/lapapaverde




Black Dillinger – Live and learn
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Der junge Südafrikaner ist spätestens seit seinem Feature auf Martin Jondos Single „Are you really waiting“ auch der erweiterten deutschen Reggae-Hörerschaft ein Begriff. Oft wurde er mit Sizzla oder auch Turbulence verglichen und tatsächlich liegen die Parallelen zu den Genannten nicht nur auf optischer, sondern auch auf stimmlicher und inhaltlicher Ebene. Dennoch geht Nkululeko Madolo aka Black Dillinger seinen eigenen musikalischen Weg und veröffentlicht mit „Live and learn“ eines der Album-Highlights des bisherigen Jahres. Das Intro, ein Acapella, eine wunderschön vorgetragene Liebeserklärung an Afrika und seine Menschen, setzt den Startschuss für fünfzehn weitere grandiose Tunes. Sowohl im langsamen Bereich („Do good“), auf sommerlichen One Drops („Never“) als auch auf schnellen Dancehall-Riddims („Dem a wonder“) weiss Black Dillinger zu begeistern. Seine Features (Vido Jelashe, Rebellion the Recaller, Jah Meek) sind gut gewählt und ergänzen die leicht kratzige Stimme des Rasta hervorragend. Besonders „Praises“ mit Rebellion fällt als eines der besonderen Highlights des Albums auf. Die Riddims, von „Mr. Monzly Riddim“ Ganjaman produziert, sind sehr warm und fügen sich ebenfalls ausgezeichnet mit der Stimme Black Dillingers zusammen. Kurzum: Für mich bisher das Album des Jahres (und ja, ich kenne auch das von Chuck Fenda!)
www.blackdillinger.com
www.myspace.com/blackdillinger
www.mkzwo-records.de




V.A. - Bodo Riddim
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Zuerst: Nein, ich werde nicht vom Minor7Flat5 - Label bestochen! Es ist eben einfach so, das ich für jede Veröffentlichung dieses Labels bisher nur lobende Worte finden konnte. So auch diesesmal bei der "Bodo Riddim"-Selection, dem neuesten Streich des Produzenten Brotherman. Aufgenommen wurde der Riddim im legendären Tuff Gong Studio/Jamaica auf 2inch 24 Track Tape,  eingespielt von altbekannten Musikern wie Rockers Kultfigur Leroy "Horsemouth" Wallace, Lloyd Denton und Sticky Uziah Thompson. Zu Hause in seinem Studio auf Gran Canaria angekommen, nahm sich Brotherman etwas Zeit und feilte an letzten Feinheiten wie Gitarren Overdubs und Horn-Samples. Fehlten also nur noch die Stimmen der Artists auf dem zeitlosen, groovenden Roots-Riddim. Zuerst voicten Tony Tuff und der junge Deejay Smokie Benz auf dem "Bodo Riddim", später Kollegen wie Cocoa Tea, Ras Myrhdak, Capleton, Horace Andy, Sizzla, Jayne Dough, K-Oss, Josie Mel & Lutan Fyah, Ricky Ticky, Anthony Red Roze, Beenie Man und Al Pancho. Entstanden sind somit insgesamt 13 sehr feine Tracks, die nun alle auf dem "Bodo" One Riddim Album (+Version) wiederzufinden sind. Natürlich gibts das ganze auch als 7inch Selection (In The Streetz), was dem spitzen Release hoffentlich heavy Rotation auf Dances beschert. BigUp Minor7Flat5! (CW)
VÖ: 18.05.07   www.minor7flat5.com, www.grooveattack.com, www.rootdown-music.com




Richie Spice - In The Streets To Africa CD+DVD
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Ein altes Sprichwort sagt: Wenn zwei dasselbe tun, ist es nicht dasselbe. Dies trifft auch auf die beiden Reggae Labels VP Records und 5th Element zu, denn auch wenn beide nun miteinander kooperieren und weiterhin ihren gewohnten Aufgaben nachhgehen ist es zumindest für einen, nämlich Richie Spice nicht dasselbe. Denn durch die Zusammenarbeit beider wird ihm nach all den Jahren endlich die Aufmerksamkeit zuteil, die er verdient hat. Sein neuestes Meisterwerk nennt sich "In The Streets To Africa", ein Album wie es besser nicht sein könnte.Tracks wie "Youth Dem A Cold" oder "Groovin My Girl" kennt man zwar schon seit längerem, gehören aber einfach zur Message Richie Spice's und sind deshalb ganz zurecht mit vertreten. Doch natürlich gibts auch genügend neues Material des beseelten Sängers aus St. Andrews/Jamaica. Auf seinem dritten Release spricht Richie Spice eine klare Sprache in seinen Songs: Ob Armut, Hunger, Gewalt, fehlende Gerechtigkeit oder Bildungsmißstände die in seiner Heimat vorherrschend sind, nichts bleibt unerwähnt. Doch auch Themen wie Hoffnung, Glaube, die Liebe und der Respekt zu Frauen werden von ihm exzellent in Songs transportiert und dargeboten. Der Shooting-Star des Reggaes hat jedenfalls mit "In The Streets To Africa" ein vom ersten bis zum letzten Lied sofort ins Ohr gehendes und zündendes Album released, für mich das beste seiner bisherigen Karriere. Diese Conscious-Musik sorgt für das nötige "Spice in your life". Persönliche Anspieltipps: "Digital Ways" feat. des verstorbenen Culture Leadsänges Joseph Hill, "Brown Skin" und "Open The Door". Bei der Limited Edition des Albums gibts übrigens noch eine DVD als Bonus mit dazu, ein gute Grund mehr, sich das Album zu kaufen! (CW)
www.vprecords.com, www.fifthelementrecords.com, www.myspace.com/inthestreetsofafrica




Clan Destino – 1st Friends Compilation
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Clan Destino ist ein Gemeinschaftprojekt des allzeit umtriebigen Paco Mendoza (auch bekannt als El Criminal aus den Bandprojekten Caramello&Criminal sowie Raggabund, die er mit seinem Bruder startete und auch immer noch am laufen hat), mehreren Mitgliedern der ehemaligen Kölner Kultband Schääl Sick Steppas sowie dem guatemaltekischen MC FlaKo, der sich schon mit den von ihm veranstalteten RadioSabor Parties einen Namen in der Latin- und Cumbia Szene gemacht hat. Die CD besteht aus 3 Teilen: die ersten vier Lieder sind von oben angesprochenen Paco Mendoza geprägt, wobei die Bandbreite von andächtig-ruhigem Rootsreggae bis zu groovig-rockigem Ska reicht. Der zweite Teil sind 4 Tracks des ehemaligen Steppas Red Rugged, von denen vor allem der Partytune „Steil“ überzeugt. Kölsche Lyrics inklusive. Den Abschluss bilden 3 von Dr.Dondo gefeatured-te Songs, darunter ein textlich intelligenter und emotionaler Flüster-Chant und ein französicher HipHop Tune. Viel Abwechslung ist also garantiert auf diesem Friendship-Sampler. Bis auf einige Schwächen/Längen im Mittelteil und ganz zum Schluss ist die Platte auf jeden Fall empfehlenswert und wird mit Sicherheit noch einige Male in meinem CD-Player landen. Daher ein erfreutes Big up! an die Kölner Mitbürger und allen Käufern viel Spass mit diesem energiegeladenen Packet Reggae-Cumbia-Ska-HipHop. (LSch)
www.clan-destino.de, www.cesaraugusto.de




Ziggi - So Much Reasons
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Das aus den Niderlanden weitaus mehr als Käse kommt, beweist Ziggi aufs Beste. Mit seinem Album "So Much Reasons" liefert Hollands Nr.1 Reggae/Dancehallartist ein mehr als grundsolides Album ab. Ob Dancehall oder Rootsreggae - Ziggi vereint gekonnt beide Styles auf seinem Debüt. Streckenweise erinnert seine Stimme zwar an Sean Paul, aber eben nur Zeitweise. Absolut dick ist die Liste der Feature-Track-Artists, die Songs dahinter ebenso. Unterstützung bekam Ziggi von Elephant Man (Inna Mi Bed), Turbulence (Nototious Remix), Shanaira Rey (In My Head), House Of Riddim (All Obstacles), Shy Rock (There Again), Mega D (All My Girls), Dos Uno (Yin Yan), Iva (Push Myself) und Lovey (Love Jones). Durch die vielen Feature-Tunes bekommt "So Much Reason" einen guten, bunten Style-Mix, für mich ein absoluter Pluspunkt für dieses Album. Auch Hits mit Big-Tune Charakter finden sich auf dem Silberling wieder: Die beiden Singleauskopplugen "Outta Control" und der Rootsreggae-Tune "High Time". Der Tune mit dem Ziggi derzeit die Dances zum Kochen bringt und große Erfolge feiert, nämlich "Blaze It", ist aber leider nicht auf dem Album vertreten. Doch bei der stolzen Anzahl von 22 Tracks ist dies allerdings zu verschmerzen. Für den anstehenden Sommer gehört sich "Ziggamans" Erstlingswerk auf jeden Fall in dem CD und MP3 Player gepackt, denn "So Much Reasons" sprechen einfach für dieses Album! (CW)
www.ziggionline.net, www.rocknvibes.com, www.kingstone.de




SADIKI - The Sound Killachi
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Eine Werkschau der etwas extravaganteren Art liefert uns Sadiki (siehe auch BIG UP! #4) gemeinsam mit Unity Sound: Die Japaner, die nicht nur eine Mix-CD nach der anderen veröffentlichen, sondern auch mit Sadiki mehrere Auftritte in Japan bestritten, mischen gekonnt verschiedene Dubplates und Soundkilling Tunes des upcoming New Yorkers - das besondere hieran ist, dass es sich ausschließlich um Tunes auf klassischen und älteren Dancehall-Riddims handelt! Ganz weit vorne z.B. der Tune auf dem Answer; aber auch die anderen können sich durchaus hören lassen. Sadiki hat sowohl inhaltlich als auch stilistisch die Qualitäten zu bieten, die eine Tune zu einem Soundkillin’ Dubplate machen können. Gemeinsam mit den Riddims, die man zum Teil schon lange nicht mehr gehört hat, einem aber dennoch bekannt vorkommen, und dem gekonnten Juggling Skills und Effekten der Asiaten entsteht ein kurzweiliger Mix, der anderen Soundbwoys zeigt, wo die Messlate liegt! (KR)
www.myspace.com/sadikimusic
www.unitysounds.com




Volker Barsch - Rasta Chant - Das Who is Who des Roots-Reggae/Buch
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Nachdem Volker Barsch zu seinem 17. Geburtstag 1988 die erste Bob Marley Platte geschenkt bekam, war dies der Beginn einer unheilbaren Reggae-Sucht. Ausgelebt hat der in Köln lebende Schriftsteller diese nun mit dem Reggae-Lexikon "Das Who is Who des Roots-Reggae"(mit Fotografien von Martina Markwart), erschienen im Ventil Verlag. Nach einer kurzen Einleitung über die Geschichte des Reggae werden mit über 500 Einträgen alle wichtigen Bands, Persönlichkeiten und Plattenlabels aufgelistet, die für Roots Reggae und Rastafari von Bedeutung sind. Egal ob aus Jamaica, England, Afrika oder Deutschland - alle Szenebekannten Artists finden sich bestens alphabetisch sortiert im "Who is Who" des Reggae wieder. Den musikalischen Schwerpunkt des Buches bilden der Roots-Reggae der 70iger Jahre, der Modern-Roots/Conscious-Reggae und Dub/Dub Poetry. Wer sich also für die Kurzbiographien und Releases der verschiedenen Artists/Bands interessiert, für den ist Volker Barsch's Lexikon ein lohnenswertes 272 Seiten-Nachlagewerk. (CW)
www.ventil-verlag.de



Lady Saw - Walk out
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Nach zwanzig Jahren Bühnenerfahrung, fünf veröffentlichten Alben und unzähligen Singles, mehreren Fehlgeburten und dem damit einhergehenden persönlichen Schmerz, harten Worten, die sie sowohl ausgeteilt als auch eingesteckt hat, veröffentlicht VP dieser Tage nun Lady Saws neues Album „Walk out“, benannt nach ihrem Beitrag zum Thema Baddis. 14 neue Tunes voller Energie; verpackt in den verschiedensten Styles. Relativ wenig Patois, zwei Drittel Dancehall, ein Countrysong, ein Tune, der Christina Aguilera zeigt, wie „Beautiful“ hätte klingen müssen, und als absoluter Höhepunkt das so oft zitierte „Infertility“, eine Antwort auf all die Schmach, die sie wegen ihrer Fehlgeburten über sich hatte ergehen lassen müssen. Ein kraftvolles Album, das natürlich auch die obligatorischen Pum-Pum-Themen behandelt, daneben aber vor allem gefühlvoll und persönlich ist und eine gereifte Lady präsentiert, die niemandem mehr etwas beweisen muss und ihrer Rolle als schützende „Mama Saw“ mehr als gerecht wird. Für mich das Beste aller Lady Saw Alben und unbedingt hörenswert!
(KR)
www.ladysaw.net
www.vprecords.com


Yellowman - Most Wanted
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Greensleeves Release Serie zum 30jährigen Firmenjubiläum startet in die nächste Runde, diesesmal mit dem King of the Dancehall, Yellowman. Winston Foster a.k.a. Yellowman, der in seiner Waisen-Kindheit sich aufgrund seines Albinismus viel Spott ausgesetzt sah, war in den 80er Jahren der erfolgreichste Deejay und prägte die Dancehall wie kaum ein anderer. Durch seinen Slackness-Style, die direkte Art Dinge aus-und anzusprechen, avanchierte er schnell zur Nummer 1 unter den Deejays und zum neuen Star auf Jamaika. Mit "Most Wanted", eine Art Best Off Album, vereint Greensleeves nun die bekanntesten Hits des Dancehall-Superstars auf einer CD. Doch ein :"wir  haben einfach mal alle Big Tunes Yellowmans auf einen Longplayer gepackt" ist "Most Wanted" nicht, denn  5 Tracks (Who Can Make The Dance Ram, Mr Chin, Zungguzungguguzungguzeng, Hold On To Your Woman, Rub And Go Down, Rub A Dub Play und Rat) gibts erstmalig in voller Länge als 12"Extended Version Mix zu hören. Weitere Überraschung: "Where Is Santa Claus", bei diesem Feature bekommt der King nämlich Unterstützung von Mrs.Yellowman. Schon alleine wegen diesen kleinen Specials, die auf diesem Release zu finden sind, sollte man sich diese CD zulegen. Nicht zuletzt natürlich aber auch wegen des einzigartigen Styles, und der durchdringenden, hynotischen Stimme dieser Reggae Legende. Stand In Line And Salute The King! (CW)
www.greensleeves.net


Nosliw - Mehr Davon
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Vor kurzem erschien um die Wartezeit aufs Album zu verkürzen vorab Nosliws Single "Immer Wieder Hören". Den Song widmet er der deutschsprachigen Soundsystem Kultur, was ihm sicher einige Symphatien bei den Soundboys/gals einbringen dürfte. Mich hat der Tune leider nicht so vom Hocker gerissen, umso gespannter war ich also aufs komplette Album. Als kurz darauf "Mehr Davon" in unserer Redaktion landete, und ich ich mir das ganze Album zu Gemüte führte, war ich dann auch wirklich positiv überrascht. Zwar beschränkt sich Nosliw überwiegend auf Rootsreggae, und lebt seine Vielseitigkeit zu wenig aus, trotzdem sind alle Tunes gut produzierte Tracks, entstanden in Zusammenarbeit mit bekannten Producern wie Teka, Silly Walks Movement und Guiseppe Copolla. Auf 13 Songs präsentiert der Wahlberliner modernsten Rootsreggae, inhaltlich gewohnt anspruchsvoll und umsichtig. Mir persönlich fehlen diesesmal die Big Tunes, aber Songs wie "Liebe" feat. Gentleman (die einzige Combination auf dem Album), das selbstkritische "Loser" oder "Allerletzte Chance" auf dem genialen Let Go Riddim haben doch ziemliches Hitpotenial. Bei diesen Songs dreh auch ich meine Boxen "Lauter" und sag: "Nochma von vorn bitte!". Alles in allem also ein guter Neu-Release Nosliws, perfekt für laue Sommerabende. Einziger Minuspunkt: Pushende, steil nach vorn gehende Tracks um in der Dancehall darauf abzugehen fehlen.(CW)
VÖ: 04.05.07 www.nosliw.de, www.rootdown-records.com


Mama Boom! – Mama Boom!
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Boah, den Sound von Mama Boom! in eine Schublade einzuordnen ist echt nicht leicht! Auf der Homepage der Band ist von „Ragga´n´Roll“ die Rede. Doch wer dahinter eine strikte Fusion von Dancehall und Rockmusik vermutet, liegt falsch. Die 7 Tracks auf dieser EP bedienen sich unterschiedlicher musikalischer Facetten. Der Zuhörer bekommt einen bunten Soundteppich präsentiert, der aus noch mehr Elementen als Dancehallriddims und Rockgitarren zusammengewebt ist; es lassen sich unter anderem auch Fetzen von Funk, HipHop und Dub beobachten. So schwer man das vielseitige Stilgemisch auch kategorisieren kann, der Sound lässt sich doch recht eindeutig als Unterhaltungsmusik bezeichnen. Der MC der Gruppe, dessen uneitler Titel „Der Dreckmann“ (basierend auf seinem bürgerlichen Nachnamen) schon auf Humor schließen lässt, schüttelt über die energetischen, abwechslungsreichen Instrumentale locker-flockige Lyrics aus dem Handgelenk. Dabei steht der Groove eindeutig im Vordergrund: Die gerappten und gesungenen Texte haben Witz, zünden jedoch nicht immer. Trotzdem macht die Musik einfach Spaß und weckt im Hörer das Verlangen, sich dazu zu bewegen. Diese Eigenschaften machen Mama Booms Sound bestens geeignet für Live-Auftritte, bei denen ihr verrückter Ritt durch verschiedene Genres wohl noch besser als auf der heimischen Anlage funktionieren dürfte.  (FS) www.mamaboom.de




Pow Pow Movement – Hardcore Vol. 24
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Der kölsche Erfolgssound präsentiert nun also die 24ste Episode der minimal betitelten Dancehallmix-Serie. Geändert wurde am bewährten Konzept nichts: Auf der CD finden sich 60 Lieder, alle mehr oder weniger sauber ineinander gemischt (auf den letzten PowPow-Veröffentlichungen haben sich leider immer 2-3 kleine Juggling-Fehler eingeschlichen), alle mehr oder weniger auf dem aktuellen Stand der Dinge, von jeder Selection natürlich die Big Tunes, Dubplates von upcoming Artists (hier eins von Alborosie) und die üblichen Lickshots. Alles in allem ein guter Mix – ich persönlich bin allerdings trotzdem etwas enttäuscht: Chris Birchs Gangsta Rock ist meiner Meinung kurz nach seinem ersten Geburtstag einfach zu alt, um sich auf einem aktuellen Mix von einem der bekanntesten Sounds Europas wiederzufinden; genauso Sweat und Foundation. Die Lickshots und Jingles begrüßen denjenigen, der auch frühere PowPow-Releases kennt, wie alte Bekannte. Wo bleibt die Innovation? Ist es der Fluch einer derart intensiv fortgeführten Reihe, dass man sich unwillkürlich wiederholt und an Aktualität einbüßt? Ich denke, Supersonic beweist eindrucksvoll, dass dem nicht so ist. Trotzdem wie gesagt: Ein anständiger Mix und besonders empfehlenswert für diejenigen, die nicht nur auf die Aktualität schauen. (KR) www.powpow.de




Analogue Mindfield – A Fine Adjustment Of Time
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Schon vor dem Hören von „A Fine Adjustment Of Time“ vermittelt mir das Artwork des zweiten Albums der in Dublin ansässigen Gruppe Analogue Mindfield ein gutes Gefühl. Die vielen Gesichter und bunt schimmernden Farben, die es da zu sehen gibt, wecken meine Neugier und strahlen etwas Abwechslungsreiches und Positives aus. Dieser erste Eindruck bewahrheitet sich dann auch beim Hören des Albums. Die fünfköpfige Band vereint darauf verschiedene Einflüsse zu einem entspannten Sound, der dem Konsumenten ein wohliges Gefühl verleiht und es ihm ermöglicht, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Die Musik wirkt geradezu hypnotisch: Strömungen aus Trip-Hop, Drum & Bass, Dub, Reggae und Ambient Music spülen den Hörer in Analogue Mindfields atmosphärisches Meer von Klängen, auf dem er sich entspannt treiben lassen und in dessen Tiefen er fasziniert eintauchen kann. Hindernisse in Form von stressigen Passagen, die das relaxte Gleiten auf der Soundwelle erschweren, tauchen nicht auf; alles fließt wie aus einem Guss und sprudelt locker durch die Gehörgänge. Die ab und an eingestreuten MC- und Gesangseinlagen passen sich geschmeidig dem Fluss der größtenteils instrumental gehaltenen Stücke an und lenken nicht zu sehr von der Musik ab, die hier eindeutig im Vordergrund steht. Die 12 Tracks des Tonträgers lassen sich gut am Stück durchhören und sind bestens zum Ausblenden des Alltags geeignet. (FS)
Bereits erschienen. www.analoguemindfield.com . www.myspace.com/analoguemindfield




Ras Attitude – Royal Lionage
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Die Kunde vom ach so guten Reggae von den Virgin Islands drang in der Vergangenheit schon öfter an mein Ohr, die Musik selbst bisher noch nicht. Doch mit Ras Attitudes vierter Albumveröffentlichung ändert sich nun dieser Missstand. Ausgehend von diesem Release kann ich der Information über die Qualität der dortigen Reggae Szene nur zustimmen. Dabei handelt es sich bei „Royal Lionage“ genau genommen nur zur Hälfte um ein von der karibischen Inselgruppe kommendes Produkt. Ras Attitude stammt von Saint Croix, der größten der Hauptinseln des US-amerikanischen Außengebiets, das für die Musik verantwortliche Produktionsteam Revolution Sound kommt aus Kalifornien. Die Produzenten Danjres Will und Ryan Newman (der Bassist von Groundation) haben auf Instrumentalebene ganze Arbeit geleistet: Das musikalische Spektrum reicht vom lateinamerikanisch angehauchten Dancehallriddim (beim Tune „Push Up Your Level Rasta“, dem einzigen Dancehallausflug auf diesem Album) über treibenden Rootsreggae bis hin zum reduzierten, Nyabinghi beeinflussten Instrumental. So vielseitig wie die unterschiedlichen Bauarten der Riddims ist auch Ras Attitude in seinem Style. Da wird mal höher, mal tiefer gesungen, gedeejayt und auf dem Tune „Live Up“ sogar astrein gerappt; Mr Attitude weiß in allen Disziplinen zu überzeugen. Abgesehen von der mageren Anzahl von 11 Tracks stellt „Royal Lionage“ ein starkes Album dar und gibt Anlass, sich den Namen Ras Attitude für die Zukunft zu merken.  (FS)
Bereits erschienen. www.royalinity.com