(25.09.2010) Das LineUp (Rass Motivated, Maikal X, Fantan Mojah, Barrington Levy, Sizzla, Vybz Kartel, Gyptian) für das Amsterdam Reggae-Festival war für uns so ansprechend, das wir uns dieses Spektakel auf keinen Fall entgehen lassen durften. Trotz einiger organisatorischen Startschwierikgeiten gings mit dem Auto (großen Dank an dieser Stelle an Julian - www.reggaeville.de) bis direkt zur Halle, dank Lucinda von www.1stpriority.nl auch schnell am Einlass ins Gebäude, in dem, bei unserer Ankunft, gerade Maikal X die Bühne enterte. |
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Zu den FotosDieser performte glänzend,leider noch vor etwas wenig Publikum, die Songs seines neuen Albums und stimmte die Besucher schon einmal bestens auf diesen Abend ein. Nach einer kurzen Umbauphaseging es weiter mit Fantan Mojah, welcher auch diesmal wieder eine großartige Show bot. Der gewichtige Bobo-Dread, den wir bereits mehrmals dieses Jahr gesehen hatten, zeigte sich musikalisch und stimmlich erneut von seiner besten Seite - einfach immer wieder schön seine Songs zu hören. Nur sein Backgroundsänger vergriff sich ab und an in der Tonlage, was die Show aber keineswegs beeinträchtigte/verschlechterte oder etwas an der ausgelassenen Stimmung der Massive änderte. (da wir uns öfter auch auf der Tribüne ganz oben aufhielten, konnten wir uns auch des öfteren einen perfekten Blick über die feiernden Leute/Stimmung verschaffen...)
Kurz darauf war das für mich erste Highlight des Abends fällig - Barrington Levy. Dieser war mit einem Wort gesagt einfach grandios. Leider dauerte sein Auftritt nur 40 Minuten, in denen er aber einen Großteil seiner Big Tunes sang und eine coole Bühnenpräsenz mit einigen witzigen Tanzeinlagen ablieferte. Auch sein Gitarrist sorgte mit seiner Spielweise (auf dem Rücken, Kopfüber etc...)für einiges Staunen und Erheiterung zugleich. Great Performance!
Sizzla stand als nächster Act auf der Running Order, doch vorerst hieß es für die Fans ein klein wenig länger warten als zuvor in den Pausen, aber wie schon zuvor, überbrückten DJ MBA und DJ Jah die Wartezeit mit ihren Selctions und Tunes. Gegen 22Uhr war es dann soweit und Miguel Orlando Collins fackelte partytechnisch die Heineken Musik Hall ab. Kalonjis Mischung aus eher ruhigeren Roots- und treibenden Dancehallsongs, gepaart mit seiner Gestik und Mimik, brachten die Reggaeheads zum tanzen, feiern und ausrasten. Wicked Show!
Für alle Dancehall-Liebhaber war aber der nächste Künstler Highligt des Festivals - "Adi The Teacher", Vybz Kartel. Da wir zuvor Herrn Kartel noch nie live hören und sehen konnten, waren auch wir voller Vorfreude und mehr als gespannt auf dieses Konzert. In Begleitung von Newcomer Popcaan, mit stylischer Wollmütze auf dem Kopf, erschien der tätowierte "Gaza-Gott" mit einiger Verspätung, doch besser spät als nie. (Spekulationen um ein mögliches Nichterscheinen gabs im Vorfeld ja zur Genüge) Als Adijah Palmer nach seiner Ankunft letztendlich loslegte, war (nicht nur bei mir) schnell die Enttäuschung ziemlich groß. Die Bühneshow mit Popcaan wirkte teilweise recht unbeholfen, stimmlich waren beide nicht auf der Höhe und viel zu oft hielt er das Micro in die Massen, Welche aber nicht, wie sonst in Jamaica des öfteren üblich, alle Texte mitsangen. Deshalb riß die komplette Performance bzw. beide Künstler,ums auf den Nenner zu bringen, uns nicht gerade vom Hocker. Trotzdem nice "Adi" mal gesehen zu haben, manches muß man eben einfach mit Humor nehmen, dann macht selbst so etwas Spaß :-)
Als letzter Artist übernahm Gyptian, der zuvor am selben Tag noch einen Gig in London hatte, das Ruder, dies im wahrsten Sinne des Wortes. Nach der Vorangegangen, etwas in den Keller gesunkenen Stimmung, brachte er die Festivalbesucher wieder zu Begeisterungsstürmen. Stimmlich wahnsinn und eine Performance vom Allerfeinsten, dazu noch absoluter Gyalist :-) Passend da der Begriff unserer Readakteurin Josi, die nach dem Konzert meinte Gyptian ist Hammergut und eine One-Man-Reggae-Boygroup. Dem ist mal nichts hinzuzufügen. Word! Somit war Mr. Edwards Darbietung nicht nur ein würdiges Ende dieses gelungenen Festivals, sondern das eigentliche Highligt (neben Barrington Levy) dieser Nacht.
Von der Aftershow können wir leider nichts mehr berichten, da es für uns gleich wieder nach Germoney zurückging, da aber im Vergleich zu manchen Partygästen hier, die Partycrowd in Holland kräftig rockt und feiert, war diese sicher ein großer Erfolg für alle Feierwütigen und den Veranstaltern. (Text: C. Weber, Fotos: J. Schneider)