Text und Interview J.P.Dee In den vergangenen Jahren ist es einigen ReggaeKünstlern wie Gentleman, Seed,Patrice oder dem im letzten Jahr hochgelobten Peter Fox gelungen, die Asphaltdecke des Musikgeschäfts zu durchwachsen. Seitdem behauptet sich Reggae immer wieder im heiß umkämpften Musikgeschäft und schafft dabei den Spagat zwischen dem massentaulichen Mainstream und dem sich ständig erneuernden Underground. www.six-nation-music.net |
Text und Interview J.P.Dee
Mittlerweile gibt es kaum noch eine Stadt in Deutschland, in der nicht ein lokales Soundsystem, oft etwas abseits vom üblichen Nachtleben, den IrieVibe verbreitet.
Deutsche Lables und Bands bereichern das globale Wesen Reggae mit eigenen Produktionen mittlerweile so sehr, dass nach (natürlich) Jamaika und den USA Deutschland als größte ReggaeDrehscheibe gilt.
Es wird aber nicht einfach nachgespielt und so ein Genre gekapert sondern
es entsteht eine durchaus eigene hochkarätige Musik mit eigenen Riddims und Lyrics, die Vergleiche nicht scheuen muss.
Zwar bleibt die ursprüngliche Massage One Love, One Aim, One Destinydie gleiche, doch hat Reggae ohne Zweifel den Sprung ins neue Jahrtausend geschafft und es zeichnet sich ab, dass auch nach Bob Marley das Ganze kein kurzes Aufflammen war, sondern eher ein fast unbemerkter Dauerbrenner.
Auch in der Region Koblenz hat sich eine Band entwickelt, die jetzt Früchte trägt. Six Nation acht Musiker aus der ganzen Welt, haben hier zusammengefunden, um ihre musikalischen und kulturellen Einflüsse in diesem Projekt zu verschmelzen. Nach etlichen Auftritten in Deutschland, stehen Six Nation mit ihrem Album „Little Humanity“ am Start. Zeit, die Mitglieder selbst zu Wort kommen zu lassen.
Six Nation – das lässt ja schon etwas erahnen, aber was genau verbirgt sich hinter diesem Namen?
Pachango: Six Nation kommt einfach daher, dass wir am Anfang wirklich sechs Musiker aus sechs Nationen waren. Mittlerweile sind wir zu acht, aber immer noch aus sechs Nationen
Toby Nambur: Deutschland, Sansibar/Tansania, Polen, Kosovo, Argentinien, Italien – wir sind definitiv aus sechs Nationen.
Pachango: ... da ham wir den Salat!
Wo soll man euch musikalisch einordnen?
Pachango: Einordnen ist son Ding – eigentlich kann man uns eindeutig in Reggae einordnen. Am Anfang wollten wir uns da nicht festlegen, weil unsere Idee war, alle ansprechen zu wollen. Auch Leute, die sonst eher andere Richtungen hören und haben gesagt, wir machen WorldMusic. Aber da wir einfach alle den Reggae spüren und lieben, gehen unsere Songs immer wieder in die Reggaeund SkaSchiene. Vor allem wenn wir live spielen, gibt es immer Einlagen und Übergänge aus verschiedenen Stilen... da kommt dann zwischen drin ne Bauchtanzeinlage ...
Toby Nambur: ...dann kommt eine Kumbia oder ne FunkGeschichte...
Pachango: ... ja oder irgendwas balkanisches. Irgendwas, wo wir die Ursprünge der einzelnen Leute so antatschen und was Traditionelles mit reinspielen und uns dann beim Reggae wiederfnden.
Toby Nambur: Quasi ein jamartiges Spielen auf der Basis des Reggaes und Skas. Auch viel Latin zum Beispiel – durch die spanische Sprache...
Pachango: Wir singen viel auf Spanisch, aber auch Englisch. Dadurch kommt es, dass wir dann Breaks haben, wo man sich von nem rootsigen Reggae in einer Salsa wiederfindet und dann wieder zum Reggae rübergeschleudert wird. Es gibt einfach Überraschungen.