Monsters Of Dancehall: Elephant Man
Joseph Culture Hill - Raw Truth
V.A. – Urban Africa Club
VolkanikMan – iNaDeM
Toastar – Toastar EP
Yallency Brown – Under Fire
V.A. - Ice Ice One Riddim Sampler
V.A. – Münster Massive - One City One Family
The Kings of Reggae – by David Rodigan and Sting International
Jan Delay - Searching.. The Dubs
Up, Bustle & Out - Mexican Sessions
The Ark Band - All Things Considered
Manu Ranking – Wie Gehabt
Milton Henry - Who Do You Think I Am
I-Plant: The Holy Vibe Riddim
Mr.LoPhiKill: Silver & Gold Mixtape
The Carologians - Organic Coal Beat From The Groovy Mines
V.A. Artists - VP Records - Strictly The Best 2007 - Vol.35
Pastizal Sound : !!!Deh Yah!!!
Barrington Levy - Englishman



Monsters Of Dancehall: Elephant Man


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Ende 2000 veröffentlichte Greensleeves Records Elephant Mans Debütalbum „Comin' 4 You!“. In den beiden darauf folgenden Jahren erschienen über das Label auch die Alben „Log On“ und „Higher Level“. Ele war zu dieser Zeit mein Deejay und entsprechend begeistert war ich von genannten Tonträgern, die meiner Meinung nach in chronologischer Reihenfolge immer ein bisschen besser wurden. Nach „Higher Level“ folgte die Trennung von Greensleeves und leider auch das Ende meiner großen Begeisterung für diesen Artist. Es kamen zwar nach wie vor super Nummern wie „Pon De River, Pon De Bank“ (für mich DER Dance Tune), doch „Good 2 Go“, das erste Album über VP, konnte meine hohen Erwartungen nicht erfüllen. Auf dem nun vorliegenden ersten Teil der „Monsters Of Dancehall“ Serie, die Greensleeves als Teil der Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen des Labels startet, finden sich Elephant Man Tunes aus den zu Beginn geschilderten „goldenen Zeiten“ wieder. Die 20 Tracks starke Compilation beinhaltet unter anderem Hits wie „Krazy“, „Log On“ (als entschärfte Radio Edit!), „Egyptian Dance“, „Higher Level“ und „Give It Her Good“. Dabei stellt sie größtenteils eine Zusammenstellung von Songs der 3 Alben dar, rund die Hälfte der vertretenen Tunes stammt von „Higher Level“. Die einzigen zuvor nur als Singles veröffentlichten Nummern sind „Shizzle Ma Nizzle“, „Robbing“, „Chiney Ting“ und „Genie Dance“. Somit hat man es hier mit einer Ansammlung erstklassiger Tunes des Energy Gods zu tun, die jedoch nur für Leute, die dessen Greensleeves Releases nicht schon ihr Eigen nennen, interessant sein dürfte. (FS) Release: 19.2.07  www.greensleeves.net




Joseph Culture Hill - Raw Truth
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Für mich ist Culture seit eh und je eine der Größten und Besten Reggaebands, vor allem wegen dem Gesang des leider im Vorjahr verstorbenen Leadsängers "Joseph Hill". Im Gedenken an diesen großartigen Artist veröffentlichte nun Ababay Janhoy Records, sehr zu meiner Freude, eine seiner letzten Aufnahmen, die "Raw Truth - Six Tracks Entended Play". Die limitierte CD Digipak Edition (auch als Vinyl erhältlich!) enthält den "Raw Truth" Riddim, der von Fiahs The Dread (u.a. Perkussionist für Gentleman) eingespielt wurde, in sechs verschiedenen Versionen. Bei dem "Kings Mix" unterstützen Joseph Hill gesanglich seinen langjährigen Weggefährten Albert Walker und Telford Nelson, beim "Queens Mix" übernimmt den Part der weiblichen Backing Vocals die Newcomer-Band LMJ. Desweiteren gibts auf dem genialen Roots-Reggae Riddim der mit rollenden Bässen und treibenden Kicks besticht, noch eine Combination mit  "Altmeister" Big Youth und einen Feature Track mit Daddy Rings zu hören. Besonderes Highlight, vor allem für Dj's, dürften die beiden letzten Tracks der EP sein, der Instrumental Mix und die A Capella- Version, mitsamt einer "Hidden Bonus" Strophe. Neben dem unvergesslichen "Two Sevens Clash" der  Reggae Ikone ist "Raw Truth" ein weiterer Big Tune Joseph Hill's und ein Muß für jeden Culture und Roots-Reggae Fan. (CW) www.ababajanhoy.com, www.grooveattack.com




V.A. – Urban Africa Club
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Outhere Records, die bereits für super Sampler wie „Lagos Stori Plenti“ und „African Rebel Music“ verantwortlich zeichnen, widmen sich mal wieder der Aufgabe, uns neue Einblicke in urbane afrikanische Musik zu schenken. Von den beiden genannten Releases war ich begeistert und würde inzwischen für kommende Veröffentlichungen des Labels eine Kaufempfehlung ohne vorheriges Anhören aussprechen. In Afrika geht musikalisch wirklich einiges und Outhere machen bei der Selektion der Nummern, die sie veröffentlichen, einen guten Job. Der neueste Streich widmet sich afrikanischen Club Tunes; zu hören gibt es HipHop, Dancehall und Kwaito, einen in Südafrika höchst populären Mix aus verlangsamten House-Beats, HipHop und Township Slang. Die präsentierten Stücke stammen von Künstlern aus Südafrika, Gabun, Somalia, Tansania, Kenia, Ghana, Uganda, Liberia und Senegal. Der Sampler umfasst 14 Tracks und ist, wie nicht anders zu erwarten war, an Hits nicht arm. Zu meinen persönlichen Favoriten zählen „Exile“ von Lord Ekomy Ndong feat. Sally Nyolo, „Nikusaidiaje“ von Prof Jay feat. Ferooz, „Atoti Pt. 2“ von Gidigidimajimaji, X Plastaz' „Msimu Kwa Msimu“, „Besin“ von V.I.P.feat. Abortion und „When My Heat Drops“ von Scientific feat. D-Lane. Doch auch die übrigen Tracks sind alle gut, es gibt keinen Aussetzer zu vermelden und die Menge an unterschiedlichen Stilen ist wirklich bemerkenswert. Dazu gibt es im Booklet Fotos und ausführliche Informationen zu jedem der vertretenen Acts. Somit hat man es bei „Urban Africa Club“ mit einer rundum guten Compilation zu tun, die ich jedem nur weiterempfehlen kann. (FS) Bereits erschienen. www.outhere.de




VolkanikMan – iNaDeM
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VolkanikMans lobenswertes Spendenhilfsprojekt iNaDeM (= im Namen der Menschlichkeit) wurde ja bereits in BigUp! Nr. 4 vorgestellt. Nun ist es soweit, das gleichnamige Benefizalbum zugunsten von Gemeinsam für Afrika und Ärzte für die dritte Welt wird veröffentlicht. 10 Tunes zum läppischen Preis von 6,50 Euro, von denen 4 Euro an zuvorgenannte Hilfsorganisationen gehen. Die auf dem Cover angekündigten „Freunde“ (u.a. Tippa Irie, Dr.Ring-Ding, Ganjaman und Paco Mendoza) werden, mit Ausnahme von Kati H., die VolkanikMan auf „Sei Stark“ mit ihrer schönen Stimme zur Seite steht, allesamt auf dem „iNaDeM Unity Mix“ gefeaturet. Ich bin kein Freund überlanger Posse Cuts und so stellt dieser knapp zehnminütige Beitrag wegen seiner Länge für mich noch den schwächsten Teil des gelungenen Albums dar. Sonst gibt es an diesem Silberling eigentlich nichts auszusetzen. Durchweg gute Riddims, von denen mir bislang nur Ganjamans „Too Long“ und die beiden House Of Riddim Prduktionen „Peace“ und „Burning“ bekannt waren, bilden die Grundlage für die Songs, in denen VolkanikMan auf Deutsch singt und toastet. Ich habe glaube ich noch keinen Singjay gehört, der so zwei stimmliche Extreme vereint und zwischen hoher und tiefer Stimme umschalten kann. Auch wenn ich kein Wort verstehe, gefällt mir das komplett auf Türkisch vorgetragene und über den orientalisch anmutenden „Salla Salla“ Riddim gesungene „Katil Bana“, das sich durch seine Originalität problemlos in die restlichen deutschen Stücke einreiht. Dieses Album ist eine feine Sache, denn eine bessere Möglichkeit, als für eine kleine Spende auch noch gute Musik zu bekommen, kann ich mir nicht vorstellen. (FS)
Bereits erschienen. www.inadem.de




Toastar – Toastar EP
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Das erste Stück, das ich von Toastar gehört habe, war „Gold“ auf der letzten „Statements Outta Babylon“ Ausgabe, das sich durch seinen frischen, innovativen Sound angenehm von den anderen Beiträgen absetzt. Jetzt legt die siebenköpfige Band um Frontmann Mistah Bomsh mit ihrer gleichnamigen EP die erste eigene Veröffentlichung vor. Darauf gibt es neben dem Tune „Königin meiner Träume“ auf dem nach wie vor nicen „Too Long“ Riddim auf Instrumentalebene nur Neues zu entdecken. Die allesamt guten, schön rollenden Beats weisen ab und an HipHop - Einflüsse auf, vereinzelt gibt es Cuts zu hören. Textlich geht es vielseitig zu, jede der 5 Nummern greift ein anderes Thema auf. So stehen lustige Tracks wie der Blick aufs Bomshe Wohnviertel „St. P.A.U.L.I“, das in der eigenen Wohnung stattfindende Partyeskapaden schildernde „Der Nachbar“ und „Königin meiner Träume“, eine Ode an eine angehimmelte Frau, die von ihrem Glück gar nichts weiß, neben den deeperen Songs „Nur Ein Mensch“ und „Jetzt Oder Nie“. Die 2 Remixe von „Königin meiner Träume“ (von denen vor allem die Bo Flower Drum and Bass Version zu erwähnen wäre) und der von „ Der Nachbar“ sorgen zwar für eine konsumentenfreundlichere Anzahl von insgesamt 8 Tracks und sind auch nicht schlecht, hätten aber nicht sein müssen. Denn die 5 ursprünglichen Stücke reichen völlig aus, um diese EP als ein gelungenes Debüt zu betrachten. (FS)
Bereits erschienen.  www.toastar.de




Yallency Brown – Under Fire
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Das neue Album “Under Fire” der 5-köpfigen niedersächsischen Reggaekombo Yallency Brown finde ich schwierig zu beurteilen. Musikalisch wie inhaltlich. Zu Anfang muss gesagt werden, dass das Album äußerst professionell daherkommt. Eine lobenswerte optische Aufmachung, nützliches Infomaterial sowie interessant klingende Songtitel machten mich gespannt auf mehr. Die ersten Klänge der CD, die sich im Verlaufe der insgesamt 12 Lieder des Albums dann auch leider nicht mehr groß ändern, enttäuschten mich allerdings. Billig-pochende Keyboardtöne und diese klischeemäßigen Panflöten-Sounds turnten mich irgendwie eher ab als an und hielten mich auch während dem Rest des Zuhörens davon ab, die guten Elemente der Platte wirklich wertschätzen zu können. Definitiv hat die Gruppe einen gewissen Charme und viele Harmonien in ihren einzelnen Stücken, aber dennoch kann mich das Gesamtwerk musikalisch nicht überzeugen. Die Lieder klingen zu gleich, die Stimme des Leadsängers ist zwar außergewöhnlich und einprägend, aber dennoch nicht wirklich gut, der Sound wie schon gesagt zeitweise einfach zu platt. Vallency Brown ist aber mehr als nur eine Band, die Musik machen will; die Hildesheimer wollen vor allem eine Message an ihre Hörer überbringen. Wie der Titel des Albums schon andeutet, geht es hier textlich um „eine Welt unter Beschuss“, um Krieg und Terror, um Hass und Gewalt, Rassismus und Intoleranz. Mit Sicherheit alles Dinge, über die man sich Gedanken machen sollte. Allerdings sollte man sich auf solchen Gebieten äußerst bedacht und eindeutig ausdrücken. Durch die Angst vor Terrorakten beispielsweise, die uns immer und immer wieder eingetrichtert wird, sind immer mehr von uns dazu bereit, sich abzugrenzen, sich zu isolieren und „alles andere draussen zu halten“. Und dadurch kommt es dann zu Unwissenheit, Unverständnis und im Endeffekt zu radikalen Positionen. Und auch wenn das Ziel der Band eine friedliche, freie und positiv denkende Welt ist, so tragen sie mit unhaltbaren Aussagen wie „ETA’s killing, getting Europe into trouble, terror blood and endless pain“ doch viel eher zu einer erneuten Einprägung dieser bestehenden Angst bei. It’s not all bad. (LSch)

VÖ: Nov2006, ThankGodItsFriday Productions,  www.yallencybrown.com




V.A. - Ice Ice One Riddim Sampler
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Den „Ice Ice“ Riddim Sampler gibt es zum freien Download auf reggae-town.de. Es kann sich also jeder ein eigenes Bild davon machen, denn laden kost’ ja nix! Bisher haben diese Gelegenheit auch schon über 1000 Personen genutzt. Bei der Compilation handelt es sich um ein wahrlich internationales Projekt: Der elektronische, druckvolle Rootsriddim wurde vom Schweden Kyaal produziert und Künstler aus aller Herren Länder konnten sich via Internet das Instrumental laden und mit ihren Voicings bewerben; die Macher von reggae-town.de wählten aus dem eingesandten Material dann ihre Favoriten. Auf dem fertigen Produkt landeten schließlich 18 Tunes aus einigen Teilen Europas (Deutschland, Österreich, Spanien, Frankreich, UK und Dänemark) und sogar zwei amerikanische Beiträge. Die Qualität der Stücke reicht von eher bescheiden bis gut. Die meiner Meinung nach gelungensten Nummern stammen von Sarmiento („Yo Continuare“), Noah („U Can Get It“), Don Sharicon („Nice & Sweet“), Spruddy One („Chant“), Krushel („On A Mission“) und Bongo Chilli („Super Bad“). Hervorzuheben sei auch das nice Artwork, denn der Sampler kommt nicht bloß als trister Datenordner, sondern mit zum Namen passenden „eisigen“ Cover und Inlay mit Tracklisting. Wer also auch gerne was zum Gucken hat, brennt sich die Tunes auf CD und verziert die Hülle mit den genannten Utensilien.(FS)
www.reggae-town.de




V.A. – Münster Massive - One City One Family
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In Münster geht in Sachen Reggae einiges! Zu diesem Fazit kommt der Hörer nach dem ersten Begutachten von „Münster Massive“. Kolja Säger wusste das schon vorher, und so beschloss der Macher des virtuellen Münsteraner Reggae Forums regga-party.de, einen Sampler nur mit Material von Künstlern aus seiner Stadt zusammenzustellen. Ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass bei einer Ansammlung von so vielen mir unbekannten Artists soviel gutes Material vertreten ist. Den mit „Badness“, „Greedy Dog“ (gemeinsam mit Papa Jason) und „Old School Baby“ vertretenen Dr. Ring-Ding sollte man wohl niemandem mehr vorstellen müssen. Doch auf den insgesamt 17 Tunes gibt es noch einige weitere Talente zu entdecken. Mit der Mackatree Possee („Research Our Roots” & „Mackatree“), Genuine Colors („Joy“ & „Hope”), Irie Miah & The Massive Vibes („Followers” & „Change“) und Runtingz („Fieber”) sind schon ganze vier Bands (und mit Bands meine ich tatsächlich den Zusammenschluss von Musikern und Sängern, nicht nur mehrere Vertreter zweitgenannter Spezies!) vertreten, die gute Musik machen. An Soloartists gibt es noch Flaming Mo , Fazetta, Junior Klapp und Melchior zu hören, wobei mich von deren Beiträgen Dieter Toshs Dubmix von Flaming Mos lustigem „R.F.W.“ noch am meisten überzeugt. Insgesamt sind auf diesem Sampler genug gute Songs vertreten, um ein Ohr in die Münsteraner Szene zu riskieren. Das Ganze gibt es zum unschlagbaren Preis von 5 Euro, was einen weiteren Pluspunkt ausmacht. (FS)  
Zu beziehen über: muenster-massive.de




The Kings of Reggae – by David Rodigan and Sting International
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“The Kings of Reggae” wäre normalerweile kein Albumtitel, der mich zum Kauf anregen würde. Wie viele „Kings of…“, „Very best of...“, „Heroes of…“ oder „was auch immer of the year” haben mich schon enttäuscht und ihr Versprechen nicht mal im geringsten gehalten sondern mich nur noch mehr davon überzeugt, dass eine Platte, die inhaltlich nichts hergeben kann, einen umso größer klingenden Namen braucht um wenigstens ein paar mal gekauft zu werden. Hierbei ist das etwas anders. Schon die Anmerkung „Compiled by David Rodigan and Sting International“ lässt hellhörig werden und garantiert praktisch für die Qualität dieser CD. Das Reggae-Radio-Urgestein von der Insel und New York’s Producer- und Sound-Wunder stehen für eine solch anhaltend hohe Qualität, das eigentlich schon ab hier klar war, dass diese Platte doch einmal halten könnte, was sie verspricht. Und genau so ist es auch: eine intelligente, geschmackvoll angerichtete Übersicht über das who is who des Reggaes, mit allem was dazu gehört: rootsige Klänge der Abyssinians, von Aswad oder Dennis Brown, dublastiges von Sammy Dread und Lone Ranger, neuere Tunes von Richie Spice und Chuck Fender, Klassiker von Jimmy Cliff oder John Holt und dank Gentleman’s „Caan Hold us down“ sogar ein deutscher Artist im ansonsten jamaikanisch dominierten Reggaedschungel.
Die Doppel-CD ist ganz klar ein Muss im Regal all derer, die die einzelnen Tunes nicht eh schon in ihrem Repertoire haben und eine angenehme Arbeitserleichterung für jene, die bis jetzt dauernd ihre alten Platten wechseln mussten, um in den Hörgenuss der guten, alten Schule zu kommen. Auf jeden Fall sein Geld wert! (LSch)
Label:BBE / Rapster Records,
Distribution: Rough Trade Germany
VÖ: 02.02.07 , www.bbemusic.com , www.rapsterrecords.com



Jan Delay - Searching.. The Dubs
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Jan Delay´s 2001er Sensations Album " Searching for the Jan Soul Rebels" ist zweifelsohne einer der Meilensteine des deutschsprachigen Reggaes. Ob man seine Stimme nun mag oder nicht, das muss man einfach  anerkennen, dieses Album hat Reggae made in Germany mal ordentlich vorangepusht.
Ich persönlich bin Fan, seid der ersten Beginner Platte und das Reggae Debut des Hanseaten gehört seit Erscheinen definitv zu meinen Alltime Classics.
Da ich nun auch ein Freund des schweren Dubs bin, waren die Erwartungen natürlich umso höher, in wie weit Herr Delay und die Hamburger Producer Legende Matthias Arfmann die Tunes des Originals verschraubt haben.
Oftmals wird bei dieser Platte der Gesang weitgehend weggecuttet, nur auf das Nötigste beschränkt und oftmals mit viel Delay und zahlreichen Filterkurven durch alle Frequenzspektren gejagt. Dadurch haben die Riddims viel mehr Platz zu atmen und es wird umso mehr bewusst, was für super nice Instrumentals Jan Delay zusammen mit der Sam Ragga Band da erschaffen hat. Wahnsinns Teile, wuste ich eigentlich auch schon vorher, wie gesagt, durch den teils weggelassenen Gesang, umso mehr deutlicher. Ebenso haben es leider einige Tunes der Original Platte nicht mit auf "seraching...-the dubs" geschafft.
Nun zum Dub. Bis auf wirklich feine Details wurde im Allgemeinen nur wenig verändert. Einige neue Parts, viel Delay, viel Effekte, doch letztlich bleibt alles irgendwie beim Alten. Auf mich macht  daher das ganze mehr den Eindruck einer Versions-Platte der Tunes mit dubbigen Elementen.  Bei einer verdubbten Version der Platte, so wie ich sie mir vorstelle (da denk ich zum Beispiel mal an Easy Star All Stars), müsste da schon einiges mehr gehen. Aber trotzdem wie gesagt: fette, fette Riddims, super nice produziert. Ich hätte nur einfach die Stimmen ganz weggekickt und es als "searching...-the versions" veröffentlicht. Vielleicht liegts daran, dass das Album bereits im Jahr 2000, also ein Jahr vor Erscheinen des Originals produziert wurde.
Mein Tip - unbedingt mal reinhören! (PT)
VÖ: 23.01.07   www.echobeach.de




Up, Bustle & Out - Mexican Sessions
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Die neue "Up, Bustle & Out", lang ersehnt, endlich in Händen.
Wieder werde ich nicht enttäuscht, die Reise kann beginnen. Soundtechnisch schwimmen wir bei "Mexican Sessions" zwischen einer feinen Mixtur aus Dub, Downbeat, Trip Hop, Electro, Dancehall, Hip Hop, Big Beat, Latin, Funk und bei dieser Platte eben auch einer dicken Prise Mexican Vibes. Die Jungs von U.B&O. haben sich auf die Reise nach Mexico gemacht, um dort mal ordentlich ins Studio zu laden:
Control Machete, DJ King Ruly, Subrock Mission um nur einige zu nennen. Ebenso den Portishead Bassisten Jim Barr. Wirklich nice Features sind da enstanden, nicht nur Gesanglich, auch musikalisch. Flamenco Gitarren, smoothe Bläser und funky Rhodes, wurden unter anderem beigesteuert.
Generell bietet sich nichts wirklich neues auf "Mexican Sessions", wer auf eine Neuerfindung des Rades hofft, der hofft vergeblich, was jedoch nicht bedeutet, dass dies ein Nachteil ist. Im Gegenteil. Man hat das Gefühl einer gewissen Vertrautheit beim Hören der 16 Tunes. Bei diesem wirklich perfekten Soundtrack für den Sommer, ahne ich schon, was in ca. einem halben Jahr auf hefitg auf Roation bei mir läuft, nämlich genau diese Platte.
Mexico City meats Kingston meats London. Dickes Ding! Teils sehr dubbig relaxed, teils kopfnickend a la Latin Hip Hop, doch immer mit der Gewissen Prise Reggae, voluminöse Basslines und der Offbeat ist auch (fast) immer in irgendeiner Form am Start, Wie auch die Vorgänger besticht diese Platte auch wieder durch ihre nahezu perfekte Produktion. Was diese Jungs Effekt technisch aus ihren Sample Libaries zaubern ist wirklich vom Feinsten. Mein Tip: Track 05: Corazon De Leon    (PT) VÖ: 16/02/2007   www.echobeach.de, www.grooveattack.com




The Ark Band - All Things Considered
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Die in Columbus, Ohio ansässige Ark Band wurde bereits vor 20 Jahren gegründet und verbucht mit „All Things Considered“ ihre dritte Albumveröffentlichung. Der Name der Gruppe steht für handgemachten Roots Reggae, der wohl am besten live funktioniert. Trotz ihres langjährigen Bestehens lässt die Band den zu erwartenden, mit der Zeit entwickelten eigenen Stil leider vermissen und konzentriert sich stattdessen lieber auf Coverversionen bzw. Eigeninterpretationen alter Hits. So gibt es unter anderem „African“ von Peter Tosh, „The Way You Do The Things You Do“ der Temptations, Eddie Grants .„Electric Avenue“und „Hotel California“ von den Eagles zu hören. Die präsentierte Musik ist nicht wirklich schlecht, doch keine der gebotenen Versionen kommt an das jeweilige Original heran, die individuelle Note kommt in den meisten Fällen nur durch eingestreute Rap Parts von Smoove, dem MC der Gruppe, auf. Daher stellt sich beim Hören leicht die Frage nach der Daseinsberechtigung solcher Songs. Unter den insgesamt 9 Tracks befinden sich 2 Eigenkompositionen, die jedoch auch nicht gerade Begeisterungsstürme auslösen. Somit muss man bei diesem Release nicht zuschlagen.  (FS)
www.thearkband.com




Manu Ranking – Wie Gehabt
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Manu Ranking, seines Zeichens MC des Culture Rock Soundsystems, geht bei der Veröffentlichung seines Albums einen etwas ungewöhnlichen Weg: „Wie Gehabt“ gibt es nur als kostenlosen Download! Geboten wird darauf deutschsprachiger Gesang über vorwiegend Rootsriddims, die einzige Ausnahme bildet der Tune „Zeit“ auf dem „Flutes“ - Riddim aus dem Hause Big Belly. Unter den insgesamt 12 Tracks befinden sich nette Nummern wie „Zusammen“, „Wenn Ich Dich So Anseh“ oder „My Faith (Danke)“ (auf dem „Rose Apple“, für mich einer der Riddims des letzten Jahres!). Auf Tunes wie „Wind“ oder „Entweder Oder“ klingt mir Manu ab und an allerdings etwas zu wehleidig. Doch ansich sollte man über die Qualität dieses Album gar nicht allzu viele Worte verlieren – die Gelegenheit, sich die Songs umsonst runterziehen, sollte jeder wahrnehmen und sich selbst ein Bild von Mr Rankings Schaffen machen! (FS)
www.myspace.com/manuranking , http://reggae-town.de/Downloads




Milton Henry - Who Do You Think I Am
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Jackie Mittoo an den Keys und Sly Dunbar am Bass. Brauch man noch mehr über diese Platte sagen? Mitlon Henry hat für dieses bereits in den 80ern aufgenommene und jetzt wieder releaste Album die Creme de la Creme des Reggae um sich geschert. Gastauftritte von Max Romeo und Sugar Minott inklusive. Feinster Roots und Lovers Rock, Reggae for the Councious People.
Nix mit wine it here und shake it da, das ist wirklicher Lovers Rock, echt und ehrlich. Authentischer gehts wohl kaum, da ist es auch halb so wild, dass die Soundqualität wirklich nahezu desaströs ist, egal, gehört irgendiwe dazu, verleiht dem ganzen in diesem Fall noch mehr Charme. Wem der Name Milton Henry noch nichts sagt, und dessen Geschmack eh eher in die ältere Roots Richtung geht, sollt sich das mal geben. Tunes from the heart full of niceness! (PT) VÖ: 09.02.07    www.basicchannel.com,




I-Plant: The Holy Vibe Riddim
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Ein brandneuer Riddim aus den Gefilden der französischen Beatschmiede um I-Plant.
„The Holy Vibe“ ist ein angenehm rootsiger, dennoch recht schneller und aufweckender Riddim, der auf diesem Promo-Release von Marga gevoiced wird. Sein Tune „The right road“ gefällt mir definitiv gut, seine warme Stimme passt gut zum Beat und sein tiefgründiger Text gut zur biblischen Atmosphäre des Riddims. Wie immer gibt’s aber natürlich auch hier etwas zu kritisieren, die Reime auf mediation, revelation, education sind mitllerweile wirklich ausgelutscht. Da könnte sich auch Marga mal etwas neues einfallen lassen. Das die CD, die aus insgesamt 4 Tracks besteht, zusätzlich zum „Original“ noch 3 Dubversionen des selben Songs enthält, finde ich auch etwas übertrieben und langweilig. Warum nicht noch ein paar andere Artists den Riddim voicen lassen? Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass mir sowohl Tune als auch Riddim gut gefallen, ich aber von einer CD deutlich mehr erwarte als nur einen Track in verschiedenen Versionen draufzupressen. Da fehlte es den Jungs wohl ein bisschen an Kreativität, Zeit oder Geld, um hier ein vernünftig-solides Ding zu liefern. So wie’s jetzt ist, bekomm ich zwar den „Holy Vibe“ mit; auf der „Right Road“ in Sachen erfolgreiche Riddim-Promotion sind wir aber leider trotzdem noch lange nicht. (LSch)
I-Plant: The Holy Vibe Riddim gevoiced von Marga: “The Right Road”, Control Tower Records, www.controltower.fr,


Mr.LoPhiKill: Silver & Gold Mixtape
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Mr.LoPhiKill, mit bürgerlichem Namen wahrscheinlich Hr.Mordslust oder so ähnlich, ist Exil-Chiemsee-ianer mit Wohnsitz in Wuppertal. „Silver&Gold“, seine mittlerweile fünfte Platte, ist in drei etwa 20minütige Sets unterteilt und besticht teilweise mit angenehm neuen Misch-Ideen. Insgesamt ist die CD schlicht eine unterhaltsame Mischung von I-Wayne über Capleton, Lauryn Hill, Buju Banton, Gentleman und Damian Jr.Gong Marley bis zu Sean Paul. Mehr aber auch nicht. Sie beinhaltet eben das absolut Übliche, den Standard, das, was man auf einer Mix-CD erwartet, ein paar Specials und ansonsten einfach nur die ganzen großen Hits aneinandergereiht und fertig. Dadurch, dass jeder, der die Reggae Gold 2005/2006 Doppel-CDs (plus vielleicht das „The Miseducation of...“ Album von Lauryn) sowie einen Mixer besitzt eine solche Platte zusammenmischen könnte, kann ich hier keine großen Lobhymnen auf den DJ/Selector singen. Ist halt ein bodennaher, schlichter, durchschnittlicher Reggae- und Dancehallmix. Nicht mehr und nicht weniger. Nett ums nebenbei zu hören, aber nicht des Prädikates „empfehlenswert“ würdig. You’ll probably LoPhiKill me now, but your mixtape is just as special as your myspace’s friends’ dresses are tasteful… (LSch)
Mr.LoPhiKill: Silver&Gold, www.myspace.com/mrlophikill,


The Carologians - Organic Coal Beat From The Groovy Mines
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Bei der belgischen Band "The Carologians" handelt es sich genauer genommen um ein Trio. Jean Debry,  zuständig für den Bass, Michael Bridoux an der Gitarre, Sitar und der Posaune und Nicolas Leonard an den Drums, der Orgel, Piano und Percussion. Gelegentlich werden die Mutliinstrumentalisten auch noch von Gastmusikern gefeatured. Die Belgier liefern uns auf 16 Tracks Instrumentals zwischen early Skinhead Reggae mit 60er Orgel Lounge Einflüssen, bis hinzu Motown Souligem Groove Geschacher, ohne dabei den nickenden Offbeat zu vergessen. Wie auch bei "The Firebug" hier unglaublich, dass es sich um eine neue Produktion handelt. Augen zu und in Gedanken schreiben wir das Jahr 1964, Jamaica mit Ernest Ranglin im Studio. Spass beiseite, eine wirklich wahnsinns authentische Produktion. Absolute Sonntag Morgen Chill Mukke, wenn man sich bis in die frühen Mogrenstunden auf einem Dance rumgetriben hat und einen Gang runter schalten möchte. Den Gesang vermisst hier niemand... (PT)
www.myspace.com/caroloregians, www.grover.de


V.A. Artists - VP Records - Strictly The Best 2007 - Vol.35
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Die Jungs von VP Records bescheren uns auch dieses Jahr wieder mit einem "Strictly the best"  Label Sampler für 2007. In mittlerweile 35er (!) Auflage bringen sie auf diesem Silberling nahezu alles was im Moment Rang und Namen hat, als da wären:
Tony Matterhorn, Mr. Vegas, Sean Paul, Perfect, Chuck Fender, Buju Banton, Capleton, Bounty Killer, Sizzla und T.O.K um nur einige zu nennen. Strictly könnte sich auf den Dancehall Anteil des Samplers beziehen, der bei ungefähr  90% liegen dürfte. Viele der Riddims klingen leider ein wenig nach liebloser Wiederholung zigmal gehörtem, meiner Meinung nach ein wenig zuviel Geigen Theatralik. Jedoch haben sich natürlich auch dicke Burner auf der Scheibe platziert. Absolute Bomben sind: "Goodas" von Matterhorn, ein ganz dickes Brett auf jedem Dance, ebenso wie Perfect´s "no badda mi". Ruhigere, jedoch ebenso kraftvolle Töne auf Chuck Fender´s Glanzstück des Samplers "gash dem and light dem", für mich ganz klar der Tune des Samplers. Wie gesagt, Murder Tunes nebst solchen, die ich persönlich nicht hören muss. Von manchen Artists, hätte ich mir einfach mehr versprochen, aber für jeden Dancehall Junkie ein "must have". Just - WINE!* (PT)
www.grooveattack.com, www.vprecords.com




Pastizal Sound : !!!Deh Yah!!!
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Das neuste Mixtape aus der Schmiede des spanischen Hauptstadt-Sound wirkte von Anfang an positiv auf mich; das Cover ist ausgesprochen gut gelungen, die Tracklist deutet schon auf ein einziges Hörvergnügen hin, das ausnahmslos in Spanisch verfasste Booklet spricht für großes Selbstvertrauen und Realness, die Fotos und Flyer geben teils persönliche Einblicke in Onosoloman’s, so der Name des MCs, wichtigen Momente im vergangenen Jahr.  Und wie so oft täuschte mich auch diesmal mein erstes Gefühl zum Glück nicht. Die ganze Platte ist wunderbar gemischt -man könnte sie wahrscheinlich sogar rückwärts hören- eine hervorragende Selection der Hittunes der letzten Saison, aber auch eindrucksvolle Dubplates und rare Specials. Die meisten Tune sind natürlich in Englisch/Patois; Castellan/Spanisch und Französisch sind aber ebenso vertreten. Die Mega- oder hier „Onomixe“ der Riddims Hard Time, Inmitation, Boxing sowie Swing Street wirken (obwohl ja teilweise schon in die Jahre gekommen) frisch und ansprechend. Eine wirklich gute Mix-CD, intelligent ausgewählt, harmonisch abgemischt, stilvoll mit Effekten unterlegt und geschmackvoll präsentiert.

Geheimtipp - directamente de Madrid!  (LSch)
Pastizal Ono Time: !!!Deh Yah!!!, Onosoloman Studios, Onof Free Records, www.myspace.com/pastizalsound ,


Barrington Levy - Englishman  
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Mit „Englishman“ schickt sich Greensleeves an, einen Klassiker von Barrington Levy aus dem Jahre 1979 als Remastered Version neu ins Rennen zu schicken. Ich kannte das ursprüngliche Album zwar vorher noch nicht, doch schon vor dem ersten Abspielen lassen die „äußeren Umstände“ auf ein gutes Hörerlebnis schließen, denn bei diesem Machwerk haben nur Topvertreter der damaligen jamaikanischen Musikszene Hand angelegt: Als Produzent fungierte Henry „Junjo“ Lawes, die Backings kommen von den Roots Radics, den Mix haben Scientist und Prince Jammy besorgt, aufgenommen wurde in den Studios von Channel One und King Tubby. Entsprechend nice ist der hier gebotene Sound dann auch. Herr Levys einzigartiger Gesang, der zu der Zeit noch ganz ohne sein Trademark-Jodeln auskam, gleitet über leicht Dub-infizierte Riddims direkt ins Ohr des Zuhörers. Die 10 Titel der ursprünglichen Albumversion wurden mit 4 Bonustracks („Englishman“ und „Sister Carol“ im 12“ Mix und die beiden Deejay Cuts „The Daughter Them Irie“ und „Put On Me Clarkes“ von Scorcher) angereichert, so dass für Kenner des Originals ein weiterer Kaufanreiz besteht. Alles in allem ein schönes Album, dass auch fast 30 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung beim Hörer keine Wünsche offen lässt. (FS)

VÖ: 29.01.07  www.greensleeves.net