One drop left  OneDropLeft: Fruitful Soil.  Nachdem wir das Kölner Reggae-Kollektiv OneDropLeft schon 2009 in einem kurzen Interview vorgestellt hatten , waren wir nun natürlich sehr auf Ihr Debütalbum gespannt. Damals noch eine wild zusammengewürfelte Gruppe junger Nachwuchsmusiker, haben die vielen kleinen bis großen Auftritte die Band mittlerweile reifen und gedeihen lassen. Offensichtlich war auch hier eine „Fruitful soil“ zugegen und hat die Band mit musikalischem Dünger versorgt.

 Das Album überzeugt mit seiner frischen Art, musikalisch ausgefeilten und detailverliebten Stücken und einem Sound, der gut nach vorne geht. Ein toller Bass, drei starke Bläser ((Posaune, Tenor- und Alt-Saxophon), dezente aber doch treibende Drums, eine locker-leichte Gitarre und diverse Geigen-, Keys- und Melodica-Einlagen. Dazu intelligente, aufrüttelnde Texte, die (gesellschafts-) kritisch aber aufbauend zugleich sind und vom Leadsänger FreshDuxx BenJammin mit Inbrunst zum Besten gegeben werden. Der Kopf der Gruppe zeigt eine gehörige Portion Vielseitigkeit im Verlauf der Platte und schafft es auch, auch durch Hilfe der drei Background-Stimmen, die Energie der tollen Live-Auftritte mit auf’s Studioalbum zu bringen. So heisst es z.B. im Refrain des namensstiftenden Openers: „My life was planted - inna fruitful soil, fi grow a tree - blooming every day, whatever the time may bring – it a go defy the stormiest winds”.

Die Jungs & Mädels geben sich nicht mit einfachen Rezepten zufrieden sondern legen die eigene Messlatte ganz schön hoch an: tanzbarer Conscious-Reggae, noch dazu teilweise auf Deutsch – das ist alles andere als ein 08/15-Werk und muss erst mal nachgemacht werden. In großen Teilen geht dieses Konzept wunderbar auf, wenn auch –wie soll es auch sonst sein? – zwischendurch an einigen Stellen erkennbar wird, dass man solch hohen Ansprüchen nicht immer zu 100% gerecht werden kann. OneDropLeft boxt quasi in einer höheren Gewichtsklasse, da ist es normal, dass es manchmal auf die Nase gibt. So kommt das Mastering abschnittsweise nicht ganz hinterher, die Leadvocals sind teilweise zu dominant und auch der Spannungsbogen innerhalb des Albums hinkt etwas – die Anordnung der Songs wirkt noch etwas unwirsch. Zum Guten halten muss man der Band allerdings an dieser Stelle, dass das gesamte Album in Eigenregie selbst produziert wurde – da sind ein paar Schönheitsfehler ganz normal. Insgesamt ist der Band mit Ihrem Erstwerk ein toller Wurf gelungen, da sieht man über diese kleinen Ungereimtheiten mehr als gerne hinweg. Gratulation!
PS: Mehr über die Band erfahrt Ihr unter http://onedropleft.net/, dort gibt es auch das komplette Album als Gratis-Download.
(LSch)
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