Richie Spice

Über die Dauer von ca. zweieinhalb Stunden jagte ein Hit den nächsten; stimmlich wie musikalisch perfekt vorgetragen von der hervorragend eingespielten Truppe um Richie Spice. Ohne größere Pausen zeigte der Jamaikaner die Vielfalt seines Könnens: Ob ruhige Lovers-Tunes oder schneller Nummern, Klassiker oder sein neuester Output – die Massive feierte den ansonsten eher als ruhig bekannten Mann ausgiebig und zu recht. Sein unglaubliches Repertoire an Big Tunes, seine sympathische Bühnenpräsenz und sein ohne Frage beeindruckendes Können am Mikrofon gepaart mit der sehr guten (und natürlich perfekt eingespielten) Fifth-Element-Band machten dieses Konzert zu einem Erlebnis der Sonderklasse.
Nach einem leider etwas lang geratenen Umbau folgte daraufhin das Soul Stereo Soundsystem aus Frankreich. Diese spielten ihre langjährige Erfahrung aus und konnten das Publikum mit weigen Tunes komplett auf ihre Seite ziehen – nach Bob Marleys „One Love“ und dem Sohnemann mit „Welcome To Jamrock“ zückten sie ein Dubplate von Million Styles mit dem Refrain „U-Club massive yuh ah murder...“ - und schon waren die Sympathien gewonnen! Allerdings wurden diese rasch wieder verspielt, als nach kurzen HipHop-Einschub die offensichtlich doch eher roots-orientierte Kundschaft mit Hardcore-Dancehall vertrieben wurde. Wer blieb, wurde anschließend noch mit einem kleinen Blick in die Dubplate-Kiste der Franzosen belohnt. Meiner Ansicht nach ein gelungener, leider nicht ganz geglückter Auftritt.
Alles in allem wurde dem Publikum aber an jenem Abend ein tolles Showcase geboten, das sehr viel Spaß verbreitete. Gerüchten zufolge soll der Gewürzmann ebenfalls seinen Spaß gehabt haben und weitere Deutschand-Konzerte noch in diesem Jahr planen.
(KR)

Fotos C. Weber