Wie reagierst du auf manche Vorwürfe, wie z.B. du wärst zu Pop Musik orientiert?
Das lässt mich kalt. Was ist schon „Pop Musik“? Wenn man mich für einen Pop-Künstler hält, weil ich sehr detailverliebt bei meinen Songs bin und immer versuche, das maximale dabei rauszuholen und nicht nur mit Standard-Kram zufrieden bin, dann bitte, dann bin ich eben für diese Leute ein Popkünstler, hab ich gar kein Problem mit. Machen wir uns doch nichts vor, das ist doch letztendlich auch alles Geschmackssache. Ich mag keine Pfefferminzdrops, Millionen andere lieben sie. Mich zwingt keiner die Drops zu futtern, ich zwinge niemanden, meine Songs toll zu finden. Für deren Geschmäcker gibt es genug andere Künstler, so einfach ist das.

Eigentlich kommst du ja vom HipHop, wie kamst du dann zum Reggae und welchen Einfluss hat HipHop jetzt noch auf dich, deine Songs und Texte?
Was soll ich sagen, ich bin mit HipHop aufgewachsen, es ist ein Teil meiner Jugend aber musikalisch habe ich eigentlich schon immer gesungen. Damals auf HipHop-Beats, heute auf Reggae-Riddims. Das allerdings auch schon seit  gut 8 Jahren. 1998 habe ich Ganjaman kennen gelernt, der zu der Zeit schon sehr aktiv im produzieren war. Bei ihm im Studio habe ich dann auch die ersten „Reggae“-Songs aufgenommen. Später hatten wir dann das Projekt „Die Brandstifter“, bei dem auch Mr.Reedoo (heute Culcha Candela) und noch ein paar weitere Mitstreiter am Start waren. Man darf auch einfach nicht vergessen, dass es 1996, zu der Zeit, wo ich angefangen habe zu singen, noch gar keine richtige „Reggae-Szene“ gab und schon gar nicht für deutschen Reggae. Keine Reggae-Festivals oder sonstiges. An einer handvoll Orten in Berlin gab es Mitte der Neunziger Reggae-Partys wie zum Beispiel Deeroys Urban Bass-Reggae Night oder die Partys im Subground. Und das ein bis zwei Mal im Monat. Heute ist in Berlin jeden Abend irgendwo was los, jährlich kommen neue Festivals und werden immer größer und besser besucht. Es hat sich also einiges getan.
Wenn du früher als Artist auftreten wolltest, dann hast du auf HipHop-Partys gespielt. Allerdings war das damals auch kein Unding, da die HipHop-Szene ja auch noch viel mehr conscious war. Heutzutage wäre das ja alles kaum noch denkbar. Aber ich muss sagen, HipHop ist trotzdem noch irgendwo in meinem Herzen, wie eine Jugendliebe. Nur das man sich halt in den Jahren in vielen Gesichtspunkten auseinander gelebt hat.

Wie kam es zu den Features auf dem neuem Album?
Sie waren einfach nicht zu verhindern. Ich habe mich anfangs noch dagegen gewehrt, aber die Kraft war zu groß! (lacht) Nein, mal im Ernst, es ist Schicksaal. Wir haben uns in den letzten Jahren kennen gelernt, waren geflashed von einander und der Rest ist Geschichte. Obwohl, die Sache mit Dodo ist natürlich eine Ausführung wert, da es ohne die Conjahs Fiyah-Party in Köln, bei der wir beide gebucht waren und gut gefeiert haben, vielleicht nie zu dieser Kollabo gekommen wäre. Der Song ist also deine Schuld Chris!  

Wer hat neben dir alles am Album mitgearbeitet, woher kamen die Riddims?
Die Riddims kommen zu 80 Prozent von meinem Kollegen Greg Danielz, für mich einer der besten Produzenten überhaupt, ohne Scheiß! Der Rest kommt von Ganjaman, Sam Gilly (House of Riddim), Krutsch und Irievibrations. Ganjaman muss ich hier auch noch einmal lobend hervorheben. Er hat sich trotz seines großen Zeitmangels, wegen der Arbeit an seinem eigenen Album, echt gut rangesetzt um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.